Pfälzerwald häufigstes Ziel von Kerosinregen

aus Wikinews, einem freien Wiki für Nachrichten
Veröffentlicht: 00:00, 20. Sept. 2018 (CEST)
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen.

Mainz (Deutschland), 20.09.2018 – Da Luftfahrtbundesamt hat auf zunehmenden öffentlichen Druck hin nun seine Daten über „Fuel Dumping“ genannte Treibstoffablässe durch Flugzeuge veröffentlicht. Eine Liste der Vorfälle ist nunmehr auf der Homepage der Behörde einsehbar. Demnach haben 13 Langstreckenflugzeuge und 3 Kampfflugzeuge 2018 hochgiftiges Kerosin im Luftraum über Deutschland abgelassen. Am stärksten betroffen hiervon ist der Pfälzerwald ein Biosphärenreservat der UNESCO. Rund die Hälfte aller Fälle betraf das Land Rheinland-Pfalz, wo insgesamt 200 Tonnen Kerosin niedergingen. Hierzu trägt einersets die Nähe zum Flughafen Frankfurt bei, andererseits auch die dortigen Militärflughäfen, insbesondere die US-Airbase in Ramstein. Bundesweit waren es insgesamt etwa 500 Tonnen. Ein Flugzeug allein ließ am 28. Juli 92 Tonnen Flugbenzin über dem Pfälzerwald ab.

Auch künftig sollen Daten über Fuel Dumpings, die dem Luftfahrtbundesamt spätestens nach drei Tagen von der Flugsicherung mitgeteilt werden, online veröffentlicht werden. Die Daten umfassen neben der Menge des abgelassenen Treibstoffs auch die Flughöhe des FLugzeugs und das betroffene Gebiet. Als Gründe werden jedoch nur pauschal „technische Probleme“ genannt. Damit soll dem Wunsch der Bürger nach öffentlicher Information nachgekommen werden. Eine Bürgerinitiative hatte dafür zuletzt eine Petition gestartet und rund 75.000 Unterschriften gesammelt. Diese wurden am Mittwochnachmittag in einer Plenarsitzung des Landtags übergeben. Die Regierung hatte entsprechendes ohnehin im Koalitionsvertrag vereinbart. Im Landtag war das Thema Gegenstand einer Debatte. Die CDU-Fraktion forderte die Einrichtung eines Fonds, in welchen die Airlines nach dem Ablassen von Kerosin einzahlen müssen.

Welche Auswirkungen der Kerosinregen auf Menschen und Umwelt hat, ist unklar und umstritten. Das Bundesumweltamt kündigte an, eine neue Analyse im Oktober vorzulegen.

Themenverwandte Artikel[Bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten]