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Petition gegen Beugehaft für Journalistin

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Artikelstatus: Fertig 15:44, 25. Aug 2005 (CEST)
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Washington D.C. (USA), 25.08.2005 – 27 prominente Intellektuelle aus Europa fordern die Freilassung der US-amerikanischen Journalistin Judith Miller, die sich seit dem 6. Juli 2005 in Beugehaft befindet, weil sie ihre Informanten nicht bekanntgab.

Anlässlich des 50. Tages der Beugehaft von Judith Miller unterzeichneten 27 Prominente eine von Reporter ohne Grenzen initiierte und an die US-Justiz gerichtete Petition zur Freilassung der „New York Times“-Journalistin.

In Zeiten des wachsenden fundamentalistischen Extremismus, dem auch mehr und mehr Reporter zum Opfer fallen, sei diese Verhaftung einer Journalistin in einem freien demokratischen Land nicht nur ein Verbrechen, „sondern ein Irrtum“, kritisieren die Unterzeichnenden, zu denen unter anderem Literaturnobelpreisträger Günter Grass, die Filmregisseure Wim Wenders und Pedro Almodóvar, der französische Philosoph Bernard-Henri Lévy sowie die Fernsehjournalistin Sabine Christiansen zählen.

Unter Berufung auf gemeinsame Werte wie die Menschenrechte fordern die Petenten eine Aufhebung des Urteils gegen Miller, die nur ihrer Arbeit nachgegangen sei: „Wie können wir jetzt noch von anderen Ländern verlangen, Meinungs- und Informationsfreiheit, Säulen jeder Demokratie, zu achten?“

Judith Miller wurde inhaftiert, weil sie vor einem US-Bundesgericht im Prozess um die im Jahr 2003 erfolgte Enttarnung der CIA-Agentin Valerie Plame ihre Quellen nicht preisgeben wollte. Das Gericht verurteilte sie wegen „Missachtung des Gerichtes“ zu vier Monaten Beugehaft. In diesem Prozess untersucht die US-Justiz, ob Regierungsbeamte in die Enttarnung verwickelt waren; Miller hatte den Fall ebenfalls recherchiert, aber diesbezüglich nichts veröffentlicht.

Quellen