Nach Anschlag in Sankt Petersburger Metro: Polizei fahndet nach Verdächtigem
Veröffentlicht: 22:20, 6. Apr. 2017 (CEST) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Sankt Petersburg (Russland), 06.04.2017 – Nach einer Explosion einer Bombe in einer Sankt Petersburger Metrostation ist die Anzahl der Toten auf 14 angestiegen, weitere 51 wurden verletzt. Der kirgisische Geheimdienst und russische Ermittler bestätigten, dass es sich bei dem Anschlag um eine Hauptperson handle. Anders als vorher angenommen, legte nur eine Person die beiden Bomben, vermutlich Schrapschnellbomben, wie die Agentur „Interfax“ unter Berufung von Sicherheitskreisen berichtet. Zuerst wurde eine der Bomben am „Ploschtschad Wosstanija“ (Platz des Aufstands) deponiert. Dieser konnte durch Sicherheitskräfte entdeckt und entschärft werden. Der zweite Sprengsatz wurde in einem Rucksack oder einer Aktentasche unter einem Sitz in der Metro am Technologischem Institut verstaut und explodierte. Ein vermutlicher Attentäter wurde mit einer Videoüberwachungskamera gefilmt; er stellte sich später der Polizei und hatte mit dem Anschlag konkret nichts zu tun.
Der aus Kirgistan, einem Land in Zentralasien, stammende Mann ist Akbarschon Dschalilowist und lebte schon seit längerem in Sankt Petersburg, welches vom kirgisischen Geheimdienst bestätigt wurde, 22 Jahre alt, früher mit 23 Jahren vermutet, und steht unter Verdacht, radikalislamische Kontakte, wahrscheinlich zum Islamischen Staat, gehabt zu haben. Nach der staatlichen Agentur „Tass“ wird vermutet, dass ebenfalls eine Frau in die Tat involviert war. Bei dem Anschlag handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Selbstmordattentat.
Russlands Präsident Wladimir Putin legte am Abend des Anschlags rote Rosen auf die Stufen des Eingangs zur Haltestelle Technologisches Institut nieder. Die Theorie, dass es sich um ein Selbstmordattentat handelte, bestätigte er aber nicht.
Nach dem Anschlag sprachen viele Politiker ihr tiefstes Beileid aus und verurteilten den Anschlag. Bundeskanzlerin Angela Merkel und der UNO-Sicherheitsrat verurteilten diesen Anschlag aufs Schärfste. Im Gegensatz zu anderen terroristisch motivierten Anschlägen, wie dem auf die Redaktion „Charlie“, wurde dieses Mal das Brandenburger Tor nicht in den Farben der russischen Flagge angeleuchtet, obwohl eine Partnerschaft zwischen dem Bezirk Mitte, in dem das Brandenburger Tor steht, und Sankt Petersburg besteht. Der Präsident der Vereinigten Staaten, Donald Trump, telefonierte mit Putin und drückte dem russischen Volke sein tiefstes Beileid aus, wie das weiße Haus bestätigte.
Ermittler nahmen sechs Männer aus Zentralasien fest, die unter Verdacht stehen, Menschen angeworben zu haben, um diese für terroristische Zwecke zu benutzen. Mit dem Anschlag hätten die Festgenommenen laut Untersuchungskomitee aber nichts zu tun. Derzeit wird geprüft, ob der Attentäter Dschalilowist, Verbindungen zum Islamischen Staat hatte. Zurzeit ist nur bekannt, dass er Kontakte zu gewaltbereiten Randgruppen von Muslimen hatte. Auf einer an seinem Haus angebrachten Videoüberwachungskamera ist zu sehen, wie Dschalilowist kurz vor dem Anschlag seine Wohnung mit einem Sack und einem Rucksack verließ.
Hauptartikel
[Bearbeiten]St. Petersburg: Tote bei Explosion in der Metro (03.04.2017)
Quellen
[Bearbeiten]- www.n-tv.de: „Bomben in St. Petersburg: Polizei fahndet nach zwei Verdächtigen“ (03.04.2017)
- www.faz.net: „Attentäter von Sankt Petersburg soll Kirgise sein“ (04.04.2017)
- www.spiegel.de: „Anschlag in Sankt Petersburg: Einer der Täter soll aus Zentralasien stammen“ (04.04.2017)
- www.n-tv.de: „Anschlag in St. Petersburg - Ermittler: Attentäter stammte aus Kirgistan“ (04.04.2017)
- www.tagesschau.de: „Spurensuche nach Anschlag: Sechs Festnahmen in St. Petersburg“ (05.04.2017)