NATO will Anti-IS-Koalition beitreten
Veröffentlicht: 06:48, 27. Mai 2017 (CEST) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Brüssel (Belgien), 24.05.2017 – Die North Atlantic Treaty Organization (NATO) ist ein militärisches Bündnis. Lange Zeit wollte das Bündnis nicht der Anti-IS-Koalition beitreten, welche in Syrien und dem Irak gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) kämpft. Vor noch nicht allzu langer Zeit baten rund 60 Staaten der Koalition darum, die Räumlichkeiten des NATO-Hauptquartiers zu nutzen. Jede einzelne Flagge und Logo wurde abgehängt oder abgeklebt. Man wollte verhindern, dass das Militärbündniss mit der Anti-IS-Koalition in Verbindung gebracht wird. In Deutschland fürchtete man bei einem Beitritt der NATO eine Erschwerung einer Friedenslösung in den Kriegsgebieten, vor allem wegen Russland, und der Förderung von islamistischer Terrorpropaganda.
Doch jetzt möchte man der Koalition offiziell beitreten. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg zählt schon seit langen zu den Befürwortern: „Gerade nach den Terrorattacken in Manchester ist die Botschaft jetzt wichtig, dass wir zusammen stehen im Kampf gegen den Terror.“ Mit dem Versprechen, sich in den Kämpfen gegen den islamistischen Terror, erfüllt das Bündnis dem US-Präsidenten Donald Trump einen Gefallen. In letzter Zeit bezeichnete Trump die NATO öfters als obsolet. Dies soll sich damit nun ändern. Ehemaliger NATO-Botschafter und heutiger Direktor der Carnegie Stiftung für Internationalen Frieden, Thomas Valasek, will Trump „um Himmels wollen keine neue Angriffsfläche“ bieten: „Die europäische Strategie, mit Trump umzugehen, besteht im Grunde darin, die Anstrengungen bei den Verteidigungsausgaben zu verstärken und mehr im Kampf gegen den Terror zu tun. Um ihm keinen Anlass zu geben, etwas Krasses zu tun und den Zusammenbruch zu verursachen.“
Zeigt die NATO im Anti-Terror-Kampf bald mehr Flagge, dann ist dabei allerdings auch viel Symbolik im Spiel: In praktischer Hinsicht dürfte sich jedenfalls zunächst nicht so viel ändern. „Es kommt nicht in Frage, dass die NATO sich an Kampfeinsätzen beteiligt“, stellt der NATO-Generalsekretär klar.
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