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Modellflugzeuge auf dem Weg nach Berlin

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Artikelstatus: Fertig 23:18, 31. Mrz. 2006 (CEST)
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Modellflugzeug
Die betroffenen Luftsportler bei der Ausübung ihres Sports

Berlin (Deutschland), 01.04.2006 – Über 3.000 Modellflugzeuge des Typs „Twenny“ befinden sich derzeit auf dem Weg in die Abgeordnetenhäuser. Dies ist Bestandteil der deutschlandweiten Aktion, ebenfalls genannt: „Twenny“. Damit wollen die deutschen Luftsportler auf ihrer Meinung nach „absurde Regelungen und ausufernde Bürokratie“, so die Internet-Initiative „JAR-Contra“, aufmerksam machen. Bereits in der jüngsten Vergangenheit wandten sich die Luftsportler mit Petitionen gegen den „Paragraphen 7“ des umstrittenen Luftsicherheitsgesetzes (25.000 Unterschriften) und die strengen Flugtauglichkeitskritieren (auch für den Luftsport) an den deutschen Bundestag. „US-amerikanische Studien zeigen, dass nur bei einem Bruchteil aller Unfälle in der allgemeinen Luftfahrt medizinische Ursachen eine Rolle spielen, die meisten Unfälle werden durch menschliche Fehlentscheidungen verursacht“, so die Initiative weiter. Auch der deutsche Fliegerarztverband kritisiert die heutigen bürokratischen Regelungen. Statt Unfälle zu verhüten, würden als Beispiel 14-jährigen Flugbegeisterten, mit einer einfachen, für den Segelflug irrelevanten Rot-Grün-Schwäche, die Freizeitbeschäftigung verwehrt. Die AOPA Germany und der Deutsche Aeroclub hoffen nun auf pragmatische Lösungen, wie sie auch in anderen westlichen Ländern existieren.

Die an alle Bundes- und Landtagsabgeordneten adressierten Flugzeuge mit der Aufschrift „Ich bin harmlos – ich will nur fliegen“ sollen für Sympathie werben, so der Verband der deutschen Luftfahrt, ein Beipackzettel informiert über die überflüssige Bürokratie. Finanziert und organisiert wird das Projekt über Spenden und Mitarbeit einzelner Luftsportler.

Laut den beigelegten Informationsblättern sollen zur Fußball-WM 2006 Segelflugzeuge in 50 Kilometer Entfernung am Boden bleiben müssen, und selbst Modellflugzeuge seien von den Flugbeschränkungsgebieten betroffen. In den USA dagegen, der Luftfahrtnation schlechthin, würden keine solchen strengen Vorschriften existieren. In einer Studie, die vom Homeland Security Department in Auftrag gegeben wurde, werden Kleinflugzeuge gar als „ausgesprochen unattraktiv für Terroristen“ bezeichnet. Das deutsche Innenministerium verschließt sich bisher den Argumenten der Aktion „Twenny“. Es seien „abstrakte Gefährdungssituationen denkbar“, heißt es in einem Brief des Ministeriums. Auf der anderen Seite liegen dem Bundeskriminalamt aber keine Erkenntnisse vor, die auf eine konkrete Gefährdung durch Kleinflugzeuge in Deutschland hindeuten könnten.

  • jarcontra.csa-gmbh.com: „“ (Download) (Datum unbekannt)

Quellen