Japan: Wiederinbetriebnahme von zwei Atomreaktoren sorgt für Proteste
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Tokio (Japan), 17.06.2012 – Wegen des hohen Strombedarfs für Klimaanlagen im Sommer soll im Juli ein Kernkraftwerk in der westjapanischen Stadt Ōi mit zwei Reaktoren wieder ans Netz gehen. Diese kurzfristige Entscheidung der japanischen Regierung wird weltweit kritisiert. Der japanische Ministerpräsident Yoshihiko Noda „könnte am Ende, wie alle seine Vorgänger, sehr schnell im Mülleimer der Geschichte landen“, sagte Robert Dujarric, Direktor des Institute für Contemporary Asian Studies an der Temple University in Tokio. „Die Mülltonne wartet auf ihn.“
Die Entscheidung der Regierung wurde in Tokio von Protestkundgebungen begleitet. Nach Auskunft des Betreibers werden die beiden Reaktoren im Laufe des Monats Juli in vollem Betrieb sein. Bedenken melden auch Vertreter der Fischwirtschaft an, wie aus internen Mitteilungen verlautet. Bereits seit über einem Jahr werden Fischerzeugnisse aus dem asiatischen Raum verstärkt kontrolliert.
Nach der Katastrophe von Fukushima waren alle 17 japanischen Atomkraftwerke heruntergefahren worden. Anfang Mai war keines der Kraftwerke mehr am Netz. Insgesamt gab es in Japan vor der Katastrophe 54 Reaktoren, die rund 30 Prozent des elektrischen Stroms erzeugt hatten. Vier der Reaktoren wurden als Folge des Erdbebens und Tsunami zerstört.
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Quellen
[Bearbeiten]- www.sueddeutsche.de: „Japan fährt zwei Reaktoren wieder hoch“ (16.06.2012)
- www.businessweek.com: „Noda Ends Japan Nuclear Freeze, Risking Backlash at Polls“ (17.06.2012)
- www.focus.de: „Japan fährt Atommeiler wieder hoch“ (16.06.2012)
- www.news.de: „Fischindustrie kontrolliert Ware auf Radioaktivität“ (04.04.2011)