Japan: Koizumi besuchte Yasukuni-Schrein
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Tōkyō (Japan), 16.08.2006 – Gestern stattete der japanische Ministerpräsident Junichirō Koizumi dem Yasukuni-Schrein erneut einen Besuch ab, in dem neben Soldaten auch Kriegsverbrecher geehrt werden. Der gestrige Besuch war einer von mehreren, die stets umstritten waren.
Verena Blechinger-Talcott, Professorin für Japanologie an der Freien Universität Berlin, erklärte in einem Interview mit Marlies Schaum von der Deutschen Welle, warum die Besuche so umstritten sind. Besonders kritisiert würden die Besuche von China und Korea, weil Japan – im Gegensatz zu Deutschland – seine Kriegsvergangenheit nicht aufgearbeitet habe. Bereits mehrere japanische Spitzenpolitiker hätten sich zwar wegen Kriegsverbrechen entschuldigt, aber der Schrein werde sowohl von japanischer Seite als auch von chinesischer Seite als politisches Mittel eingesetzt. Eine Möglichkeit, den Konflikt zu lösen, sieht sie in der Schaffung einer Gedenkstätte, an der gemeinsam der Toten gedacht werden könnte.
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Quellen
- Deutsche Welle: „Umstrittener Besuch des Yasukini-Schreins“ (15.08.2006)