Irritationen nach Olmerts Äußerungen zu israelischen Atomwaffen
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Jerusalem (Israel), 13.12.2006 – Äußerungen des israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert in einem Interview mit Sat.1/N24 am 11. November wurden von verschiedenen Vertretern der Politik teilweise so interpretiert, dass der Ministerpräsident den Besitz von Atomwaffen zugegeben habe. Teile der israelischen Opposition sind über die Äußerungen empört. So forderte etwa der Abgeordnete Juval Steinitz von der Likud-Partei den Rücktritt von Olmert. Bei der Äußerung habe es sich um einen unverantwortlichen Lapsus gehandelt. Unterdessen forderte die finnische Ratspräsidentschaft Olmert zu weiteren Erläuterungen auf, wie er seine Äußerungen gemeint habe.
In dem Interview hatte Olmert auf die Frage, ob es die Argumentation des Westens gegenüber dem Iran nicht schwäche, wenn Israel seinen Atomwaffenbesitz zugäbe, geantwortet, dass es einen großen Unterschied zwischen zivilisierten, über Atomwaffen verfügende Länder gebe, die anderen Ländern nicht damit drohen würden, sie mit Atomwaffen zu zerstören, wie Amerika, Russland, Frankreich und Großbritannien, und dem Iran, der damit drohe, Israel auszuradieren. Weiterhin sieht Olmert dabei Israel als demokratisches Land, das kein einziges Land bedrohe. Olmerts Vergleich Israels mit den oben genannten Atommächten wurde von Teilen der israelischen Opposition in diesem Zusammenhang als Eingeständnis für den Besitz von Atomwaffen bewertet.
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Quellen
- Tagesschau: „Empörung nach Atomwaffen-Andeutung“ (12.12.2006)
- N24.de: „Was Olmert über Atomwaffen sagte“ (12.12.2006)
- spiegel.de: „Olmert versucht politischen Sprengsatz zu entschärfen“ (12.12.2006)
- DW-World.de: „Aufregung in Israel nach Olmert-Versprecher“ (12.12.2006)
- heise.de: „Drohende Versprecher“ (13.12.2006)