Iran verweigert Merkel zwei Stunden den Weiterflug
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Berlin (Deutschland), 31.05.2011 – Bundeskanzlerin Angela Merkel ist über den Iran verärgert . Die iranische Luftraumüberwachung hatte dem Kanzler-Airbus über Anatolien rund zwei Stunden den Einflug in den iranischen Luftraum verweigert. Merkel war mit dem Regierungs-Airbus A 340 „Konrad Adenauer“ auf dem Weg zu einem Staatsbesuch nach Indien. Das Flugzeug musste zwei Stunden über Anatolien kreisen, bis die iranischen Behörden den Weiterflug erlaubten. Wie Pressesprecher Steffen Seibert mitteilte, prüfe man nun einen formalen Protest. Der Zwischenfall sei in der Diplomatie einzigartig, „so einen Vorfall gab es noch nie“, sagte Seibert. Bundesaußenminister Guido Westerwelle erklärte, der Zwischenfall sei „eine Respektlosigkeit gegenüber Deutschland, die wir nicht hinnehmen werden“.
Politische Beobachter sehen einen Zusammenhang mit den neuerlichen Sanktionen, die wegen des iranischen Atomprogramms durch die Europäische Union verhängt wurden. Die Bundeskanzlerin hatte den Eklat verschlafen, zeigte sich aber nach dem Aufwachen empört.
Außer Indien, wo Merkel neben Konsultationen in Energie-, Wirtschafts- und Finanzpolitik für den Eurofighter werben will, besucht die Kanzlerin auch Singapur. An der Reise nehmen auch vier weitere Bundesminister teil. Innenminister Hans-Peter Friedrich, Verteidigungsminister Thomas de Maizière, Verkehrsminister Peter Ramsauer und Bildungsministerin Annette Schavan waren in einer anderen Luftwaffenmaschine etwas früher losgeflogen und konnten den Iran unbehindert überfliegen.
Themenverwandte Artikel
- Europa belegt 32 iranische Beamte mit Reiseverbot und Kontosperrung wegen Menschenrechtsverletzungen (20.04.2011)
- Portal:Iran