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Houston: Bewaffneter erschießt Geisel im Johnson Space Center

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Artikelstatus: Fertig 11:35, 22. Apr. 2007 (CEST)
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Lyndon B. Johnson Space Center Houston, Texas, USA

Houston (Vereinigte Staaten), 22.04.2007 – Eine Geiselnahme im Johnson Space Center der NASA endete am Freitag mit dem Tod einer Geisel sowie dem anschließenden Selbstmord des Geiselnehmers. Angaben der örtlichen Sicherheitsbehörden zufolge war der mit einer Pistole bewaffnete Mann am Freitag um 13:40 Uhr Ortszeit in ein Gebäude mit Labor und Kommunikationseinrichtungen des Raumfahrtzentrums eingedrungen.

Zuerst fesselte der später als Bill Phillips Identifizierte die NASA-Angestellte Fran Crenshaw. Sie konnte sich jedoch leicht verletzt befreien und die Polizei benachrichtigen, die ihrerseits versuchte, Kontakt mit dem Geiselnehmer aufzunehmen. Während die Polizei das Gebäude evakuierte, wobei auch eine nahe gelegene Schule geschlossen und NASA-Beschäftigte in der näheren Umgebung sowie die 1.100 Schüler und Lehrer der Mittelschule zunächst angewiesen wurden, die Gebäude nicht zu verlassen, verschanzte sich der zirka 50- bis 60-Jährige im zweiten Stock und nahm eine weitere Frau und einen Mann als Geiseln. Schließlich erschoss Phillips den Mann namens David Beverly und tötete sich dann selbst. Die Frau musste zwar mit dem Krankenwagen abtransportiert werden, blieb aber unverletzt. Als der zweite Schuss zu hören war, stürmte ein Polizeieinsatzkommando das Gebäude, konnte jedoch nur noch den Tod des Geiselnehmers und eines Opfers feststellen.

Phillips kam als Mitarbeiter einer Zulieferfirma auf das ansonsten gut bewachte Gelände. Sein Motiv ist bislang noch unklar. Harold Hurtt, Chef der Polizei in Houston, äußerte sich nur dahingehend, dass wohl eine Art Streit zwischen dem Täter und seinem späteren Opfer vorlag.

Das Flugkontrollzentrum (MCC) der Raumfahrtbehörde wurde ebenso wie das betroffene Gebäude abgeriegelt, da die Bauten auf dem weitläufigen Areal mit Tunneln untereinander verbunden sind. Mitarbeiter wurden für den Rest des Tages nach Hause geschickt.

Im Johnson Space Center sind zirka 3.000 Wissenschaftler und Ingenieure beschäftigt. Die Arbeit des Kontrollzentrums, von wo aus u.a. Shuttlemissionen und die Abläufe auf der Internationalen Raumstation koordiniert werden, war trotz des dreistündigen Vorfalls nicht beeinträchtigt.

Der Geiselnehmer hatte seine Schusswaffe vor etwa einem Monat in einem örtlichen Waffenladen gekauft. Zuletzt hatte der Amoklauf eines Studenten in Virginia am 16. April des Jahres die Diskussion über die Waffengesetze in den USA wieder belebt.

Quellen