Hollywood-Star Jane Russell stirbt im Alter von 89 Jahren
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Los Angeles (Vereinigte Staaten), 03.03.2011 – Der filmemachende Flugzeugbauer Howard Hughes gab ihr 1944 ihre erste Hauptrolle in dem Western „Geächtet“ und machte Jane Russell damit zum Sexsymbol. Die „Liga für Anständigkeit“ wetterte gegen den Film, für dessen Plakat eine im Heu liegenden Russell mit offenstehender Bluse posierte. Es dauerte mehrere Jahre, bis der Film endlich in den Kinos gezeigt werden durfte – Jane Russell war den Zensoren zu sexy, wegen der „unzähligen Aufnahmen der nicht völlig bedeckten Brüste“, nicht aber den amerikanischen GIs, die Russell als Pin-up mit sich trugen.
Die Rollen Jane Russels waren vielseitig. 1952 spielte sie unter der Regie von Josef von Sternberg an der Seite von Robert Mitchum in „Macao“ eine Nachtclubsängerin. Raoul Walsh drehte 1955 „Drei Rivalen“. In diesem Western mit Clark Gable stellte Russell eine Frau dar, die mit drei Männern auf einen Viehtreck geht.
Ihr bekanntester Film kam 1953 in die Kinos, „Blondinen bevorzugt“. Hier spielte sie an der Seite von Marilyn Monroe, mit der sie freundschaftlich verbunden war. In dem Streifen sang sie mit Monroe gemeinsam den Titel „Diamonds Are a Girl′s Best Friend“. Hier konnte sie ihr komödiantisches Talent zur Schau stellen. Und dass Jane Russell nicht nur weibliche Rundungen aufzuweisen, sondern auch gut bei Stimme war, bewies sie später auch am Broadway und in Las Vegas. Mehrere Schallplatten mit ihrem Gesang wurden im Laufe der Jahre produziert. Selbst noch in hohem Alter trat sie zweimal im Monat in einem Hotel von Santa Maria auf. Hier, 170 km von Hollywood entfernt, verbrachte Russell ihren Lebensabend, nachdem ihr dritter Ehemann gestorben war.
Die in ihrem Leben dreimal verheiratete Jane Russell stammte aus Bemidji, Minnesota. Ihre erste Ehe mit einem Sportler wurde geschieden, ihr zweiter Ehemann erlag einige Monate nach der Hochzeit einem Herzinfarkt. Russell arbeitete als Sprechstundenhilfe, bevor sie nach Kalifornien ging, doch die Anekdote, Hughes hätte sie bei einem Zahnarztbesuch entdeckt, ist unrichtig. Eigene Kinder hatte Jane Russell keine. Nach einer illegalen Abtreibung bei einer Engelmacherin konnte sie keine Kinder mehr bekommen, so dass sie später drei Kinder adoptierte.
Jane Russell starb am 28. Februar in ihrem Haus in Santa Maria, Kalifornien an einer Atemwegserkrankung.
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Quellen
- taz.de: „Den schmollenden Blick kultivieren“ (01.03.2011)
- zeit.de: „Das Leben der lockenden Venus“ (01.03.2011)
- welt.de: „Jane Russell und ihr Drama der begabten Brüste“ (01.03.2011)