Großbritannien liefert Briten an USA aus
Artikelstatus: Fertig 22:07, 15. Jul. 2006 (CEST) Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen vornehmen, sondern einen Folgeartikel schreiben. |
London (Vereinigtes Königreich), 15.07.2006 – Drei ehemalige Angestellte der National Westminster Bank sind am Donnerstag an die USA ausgeliefert worden. Ihnen wird eine Verwicklung in die Enron-Pleite vorgeworfen. Die drei britischen Staatsbürger wurden auf dem Flughafen Gatewick den US-Behörden übergeben und mit Continental Airlines Flug CO35 nach Houston in Texas gebracht.
Die Auslieferung der sogenannten Natwest-Three (NW3), David Bermingham, Gary Mulgrew und Giles Darby, erfolgt aufgrund eines stark kritisierten Auslieferungsabkommens. Demnach muss die USA ein Verbrechen nur glaubhaft machen, um eine Auslieferung verlangen zu können. Drei Jahre kämpften die NW3 gegen die Auslieferung, um schließlich am 22. Juni 2006 vor dem Oberhaus mit ihrer Petition zu scheitern. Die oppositionelle konservative Partei fordert eine Anklage in Großbritannien.
Der britische Regierungschef Tony Blair, der das Abkommen mit den USA verteidigt hat, erklärte, dass Washington eine Freilassung auf Kaution zugesagt habe.
Auch wenn die drei bisher ihre Unschuld beteuert haben, gibt es Überlegungen sich schuldig zu bekennen, um so die auf mehrere Millionen Euro geschätzten Prozesskosten zu vermeiden und eine mögliche Haftstrafe zu begrenzen.
Quellen
- taz.de: „London liefert britische Banker an die USA aus“ (14.07.2006)
- news.bbc.co.uk: „Try Natwest three in UK – Tories“ (06.07.2006)
- yahoo.de, handelsblatt.de: „Von der Themse nach Texas?“ (04.07.2006)
- nzherald.co.nz: „What fate awaits NatWest Three?“ (04.07.2006)