Fußball-WM: Italien spielt nur remis, die Niederlande besiegen Dänemark
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Bloemfontein / Johannesburg / Kapstadt (Südafrika), 16.06.2010 – Am Montag, dem 14. Juni, starteten Italien als Titelverteidiger und die Niederlande als einer der größten Favoriten in die Fußball-Weltmeisterschaft 2010. Während die Niederländer Dänemark mit 2:0 besiegten, erreichten die Italiener ein Remis gegen Paraguay. Das dritte Spiel am Montag, Japan gegen Kamerun, endete 1:0 für die Japaner.
- Japan - Kamerun
- 1:0 (1:0)
Dem Spiel, in dem beide Mannschaften nervös agierten, fehlt es an guten Szenen. Beide Mannschaften leisteten sich viele Fehlpässe und foulten häufig. Kameruns Abwehrspieler Stephane Mbia stellte in der zehnten Minute Japans Torhüter Eiji Kawashima auf die Probe. Die Japaner konnten in der 17. Minute das erste Mal in Nähe des Tors von Kamerun gelangen. Schließlich war es der Japaner Keisuke Honda, der in der 39. Minute Grund zum Jubeln hatte, als er das einzige Tor des Spieles erzielte. Der Japaner konnte am linken Torpfosten einen langen Flankenschuss von der rechten Seite ungehindert ins Tor lenken. Hamidou Souleymanou, der Torhüter der in den letzten sieben Spielen ungeschlagenen Kamerunern, sah in dieser Szene nicht gut aus.
Rang | Land | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1 | Niederlande | 2:0 | 3 |
2 | Japan | 1:0 | 3 |
3 | Kamerun | 0:1 | 0 |
4 | Dänemark | 0:2 | 0 |
In der zweiten Halbzeit spielte Kamerun ob des Rückstandes lustlos und drängte nicht besonders auffallend nach vorne. Schließlich gelang dem bei Nürnberg spielenden Eric-Maxim Choupo-Moting in der 56. Minute ein Fernschuss; der bei Inter Mailand unter Vertrag stehende Stürmer Samuel Eto’o konnte jedoch die japanischen Abwehrspieler, die sich zu dritt und zu viert auf ihn stürzten, nicht überwinden. Die Japaner spielten die Halbzeit defensiv zu Ende. In der Schlussphase hatten beide Mannschaften noch je eine gute Tormöglichkeit, doch Shinji Okazakis Schuss in der 82. Minute ging nur an den Pfosten, und Mbia traf bei seiem Versuch in der 86. Minute die Latte.
Das Spiel im Free-State-Stadion in Bloemfontein sahen 30.620 Zuschauer. Der portugiesische Schiedsrichter Olegário Benquerença teilte an beide Mannschaften je eine Gelbe Karte aus.
- Niederlande - Dänemark
- 2:0 (0:0)
Als die beiden Mannschaften aufliefen, fehlte in der Aufstellung der Niederländer Bayern-Stürmer Arjen Robben. Die Dänen standen kompakt in der Abwehr und begnügten sich dann und wann, die Niederländer mit einem Konter unter Druck zu setzen. Den Niederländern gelang es dank der zweifachen Abwehrkette allerdings kaum, in Strafraumnähe der Dänen zu gelangen. Erst kurz vor der Pause konnte sich Robin van Persie in eine aussichtsreiche Position vor dem dänischen Tor manövrieren. Dementsprechend waren bis zur Halbzeit keine Tore gefallen.
Kurz nach dem Wiederanpfiff kam es zu einer Szene, die vermutlich zum dümmsten Gegentor der Weltmeisterschaft gewählt würde, gäbe es diese Disziplin. Der für den niederländischen Erstligisten AZ Alkmaar spielende Simon Poulsen wollte eine von van Persie hereingegebene Flanke ins Toraus köpfen, traf jedoch den Rücken seines Teamkollegen Daniel Agger, von wo aus der Ball für Torhüter Thomas Sörensen unhaltbar ins Tor dopste. In der 53. Minute vereitelte Sörensen jedoch eine Großchance von van Persie. In der 67. Minute ging der zu selbstversonnen spielende Rafael van der Vaart vom Platz. Für ihn brachte Trainer Bert van Marwijk den beim HSV spielenden Eljero Elia und hatte damit einen guten Zug getan. Elia belebte das niederländische Spiel und so war es in der 85. Minute keine Überraschung, dass Elia bis in den dänischen Strafraum vordringen konnte. Seinen Abpraller vom Pfosten kickte Dirk Kuyt zum 2:0-Endstand ins dänische Netz.
Das Spiel in der Soccer City in Johannesburg verfolgten 83.465 Zuschauer. Schiedsrichter Lannoy aus Frankreich gab Gelbe Karten für die Niederländer De Jong und Van Persie sowie den Dänen Kjaer.
- Italien - Paraguay
- 1:1 (0:1)
In der ersten Hälfte kontrollierten die Italiener die Begegnung, die sich praktisch ausschließlich in der Halfte Paraguays abspielte. Vor das Tor gelangte das von Marcello Lippi trainierte Team jedoch kaum. In der sechsten Minute wehrte Paraquays Claudio Morel einen Ball von Vincenzo Iaquinta in höchster Not ab; ein Schuss von Riccardo Montolivio in der 22. Minute hatte nicht genug Nachdruck, so dass Paraguays Schlussmann Justo Villar den Ball problemlos unter Kontrolle brachte. Nach einem Zuspiel von Lucas Barrios (Borussia Dortmund) schlug Aureliano Torres den Ball nur knapp am Tor vorbei. In der 39. Minute schließlich landete der Ball im Netz Italiens: Antolín Alcaraz verwandelte nach einem Freistoß von Torres per Kopfball.
Torhüter Gianluigi Buffon litt an einem eingeklemmten Ischiasnerv und lief nach der Pause nicht mehr auf. Er wurde durch den für Calcio spielenden Federico Marchetti ersetzt. Die zweite Halbzeit ähnelte der ersten: Italien war spielbestimmend, im Angriff jedoch nicht einfallsreich genug, und schließlich war es Paraguay ein zweites Mal gelungen, direkt vor dem italienischen Tor aufzutauchen. Der in Mexiko spielende Enrique Vera schoss aus spitzem Winkel knapp am Pfosten vorbei. Eine Niederlage der „Squadra Azzurra“ schien in der Luft zu liegen. Doch erneut wurde ein Sieg bei dieser WM durch ein Torwartfehler zunichte gemacht. Nach einem in der 63. Minute in den Fünfmeterraum getretenen Eckball von Simone Pepe sprang Torhüter Villar am Ball vorbei, sodass der am langen Pfosten stehende Daniele De Rossi den Ball mühelos ins Tor schießen konnte. Zwar kämpften beide Mannschaften noch um den Gewinn des Spieles, doch ein Fernschuss des italienischen Mittelfeldspielers Riccardo Montolivo war bis zum Spielende die einzige nennenswerte Chance. Da Torhüter Villar jedoch nun auf der Hut war, wurde nichts daraus.
Der Trainer Paraguays war mit dem Spielverlauf sichtlich zufrieden. „Es war ein Spiel auf Augenhöhe mit dem Weltmeister. Das gibt uns für den weiteren Turnierverlauf Selbstvertrauen“, sagte Gerardo Martino. Grund dazu hatte er, war doch den Paraguayern geglückt, was kein anderes Team gegen eine von Lippi trainierte italienische Nationalmannschaft bei einer Weltmeisterschaft fertiggebracht hatte: ein Tor aus einer Spielsituation heraus. Dennoch war auch Lippi voller Optimismus: „Ich bin sehr zufrieden. Die Mannschaft hat Selbstvertrauen gewonnen und wird sich steigern.“
Im Green-Point-Stadion in Kapstadt verfolgten 62.869 Zuschauer das vom mexikanischen Schiedsrichter Archundia geleitete Spiel, der jeweils einen Spieler der beiden Mannschaften mit einer Gelben Karte „beglückte“.
Themenverwandte Artikel
Quellen
- spiegel.de: „Italien hat Rücken“ (14.06.2010)
- spiegel.de: „Honda lässt Japan jubeln“ (14.06.2010)
- spiegel.de: „Dänen-Eigentor gibt Oranje den Siegesschwung“ (14.06.2010)
- sueddeutsche.de: „Zuversicht statt Zweifel - Lippi: «Italien ist da»“ (14.06.2010)