Frankreich: Zwei Lehrer wegen Charlie Hebdo suspendiert
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Paris (Frankreich), 31.01.2015 – Am Tag nach dem Attentat auf die Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo wollte ein Kunstlehrer im elsässischen Mühlhausen mit seinen 13- bis 14-jährigen Schülerinnen und Schülern über die Mohammed-Karikaturen diskutieren. Die Schulklasse, in der die Mehrheit muslimischen Glaubens ist, war empört. Es kam zu Beschwerden bei der Schulleitung. Schließlich forderte die Schulbehörde in Straßburg eine Erklärung. Angesichts der Auseinandersetzungen suspendierte der Leiter der Schulbehörde den Lehrer für zunächst vier Monate, um für Ruhe zu sorgen und den Fall untersuchen zu können.
In einer Fachhochschule nordöstlich von Paris wurde eine Dozentin vom Dienst freigestellt. In einer Klasse von 16 Schülern war ein Mädchen durch die Diskussion im Unterricht so schockiert, dass es seiner Mutter davon berichtete und diese daraufhin die Redaktion der französischen Tageszeitung Le Monde informierte. Die Schule wird von rund 1.500 Jungen und Mädchen im Alter von 16 bis 21 Jahren besucht. Die Diskussion hatte im Rahmen eines Kurses der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften stattgefunden, ein Ausschnitt war ohne Wissen der Lehrerin mit einem Mobiltelefon aufgezeichnet worden und diente als Beweismaterial.
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Quellen
- www.badische-zeitung.de: „Mohammed-Karikaturen im Unterricht – Lehrer wird suspendiert“ (22.01.2015)
- www.lemonde.fr: „Bobigny : une enseignante mise à pied pour avoir tenu des propos complotistes“ (16.01.2015)
- www.leparisien.fr: „Charlie Hebdo : une prof de Bobigny suspendue après des propos complotistes“ (16.01.2015)
- diepresse.com: „Paris: Zwei Lehrer nach Anschlägen suspendiert“ (19.01.2015)