Erstmals Zapfenstreich zum Bundeswehr-Jubiläum vor dem Berliner Reichstag
Artikelstatus: Fertig 18:50, 27. Okt. 2005 (CEST) Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen vornehmen, sondern einen Folgeartikel schreiben. |
Berlin (Deutschland), 27.10.2005 – Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik hielt die Bundeswehr gestern Abend vor dem Berliner Reichstag einen Großen Zapfenstreich ab. Die Veranstaltung fand aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der deutschen Streitkräfte statt.
Zu den rund 4.000 Gästen zählten unter Anderem NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer und Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU). Lammert würdigte die Bundeswehr als ein Kind des Kalten Krieges, das half, diesen zu überwinden. Die Bundeswehr sei eine Armee des Friedens und der Integration, die sich den Respekt in der NATO und in der Welt verdient habe.
Linke Gruppen hatten bereits ihren Protest gegen die umstrittene Militärzeremonie angekündigt. Etwa 1.500 Gegendemonstranten demonstrierten außerhalb des weitläufig abgesperrten Festgeländes um den Bundestag. Dabei kam es nach Angaben der Polizei zu kleineren Rangeleien und einem Schlagstockeinsatz, einige Menschen wurden festgenommen. Die Polizei sprach dennoch von einer weitgehend friedlichen Gegendemonstration.
Zu den Gegenveranstaltungen hatten über 50 linke Gruppierungen aufgerufen, unter ihnen die Linkspartei. Sie demonstrierten unter dem Motto „50 Jahre Bundeswehr sind 50 Jahre zuviel! Zapfenstreich Abpfeifen!“ Verteidigungsminister Peter Struck sagte, die grundsätzliche Kritik an dieser Veranstaltung müsse hingenommen werden, der Zapfenstreich selbst sei aber für die Mehrheit der Bevölkerung „ein gutes Ereignis“.
Quellen
- Spiegel Online: „Zapfenstreich vor dem Reichstag“ (26.10.2005)
- Netzzeitung: „Proteste gegen Bundeswehr-Zapfenstreich“ (26.10.2005)
- presseportal.de: „Aus Berlin: Geburtstagsfeier für die Bundeswehr“ (26.10.2005, 19:25 MESZ)