Erdbeben in Ostanatolien fordert Opfer
Veröffentlicht: 23:32, 8. Mär. 2010 (CET) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Ankara (Türkei), 08.03.2010 – Ein Erdbeben mit der Momenten-Magnitude 5,9 Mw hat den Osten der Türkei erschüttert. Das Epizentrum des Bebens lag 625 Kilometer östlich von Ankara, etwa 45 Kilometer westlich von Bingöl. Nach Aussage des stellvertretenden türkischen Ministerpräsidenten Cemil Çiçek kamen bei dem Erdbeben, das sich um 3:34 Uhr mitteleuropäischer Zeit ereignete, mindestens 57 Menschen ums Leben, die Zahl der Verletzten wurde auf mindestens 100 geschätzt.
Muammer Erol, der Gouverneur der Provinz Elazığ, sagte der Presse, dass die meisten Erdbebenopfer aus dem Dorf Okcular und der Umgebung gemeldet wurden. Hier stürzten Häuser in sich zusammen. Viele der eingestürzten Häuser waren aus Lehm erbaut. Moderne aus Beton gebaute Häuser haben den Erdstößen standgehalten. Deswegen wurde Kritik an den Behörden geäußert. Diese hätten die Gefährdung durch Erdbeben nicht ernst genommen. Die Türkei sei ein seismisch aktives Land, in dem Häuser erdbebensicher gebaut werden sollten.
Inzwischen wurden Bergungsarbeiten durch den türkischen Roten Halbmond eingeleitet. Diese wurden jedoch durch etwa 40 Nachbeben mit einer Stärke von bis zu 5,5 Mw erschwert. Ministerpräsident Tayyip Erdoğan versprach den Menschen der Region den Bau neuer Häuser. Die Menschen sollten ihre alten Häuser wegen der Einsturzgefahr nicht mehr betreten.
Als Ursache des Bebens kommen Bewegungen der Kontinentalplatten Afrikas und Eurasiens in Betracht, an deren Grenze die Türkei liegt.
Türkische Experten weisen darauf hin, dass die Region Elazığ besonders erdbebengefährdet ist. Die Bevölkerung sei auch erst vor kurzem auf dieses Risiko hingewiesen worden. An der Bauweise der Häuser habe sich jedoch nicht viel geändert. In einem Land, in dem vergleichbare Erdbeben regelmäßig stattfinden, Japan, würden durch eine angepasste Bauweise der Häuser weit weniger Schäden entstehen. Ahmet Mete Isikara, ein bekannter türkischer Erdbebenexperte, resümmiert: „Wir müssen lernen, mit Erdbeben zu leben“. Er fügte eine simple Allgemeinaussage hinzu, an der sich die Menschen orientieren sollten: „Nicht das Beben tötet - einstürzende Häuser töten.“
Quellen
- spiegel.de: „Viele Tote und Verletzte bei schwerem Erdbeben“ (08.03.2010)
- earthquake.usgs.gov: „Magnitude 5.9 - EASTERN TURKEY“ (08.03.2010)
- de.reuters.com: „Mindestens 57 Tote bei Erdbeben in der Türkei“ (08.04.2010)
- www.sueddeutsche.de: „Naturkatastrophe: Schweres Erdbeben erschüttert Türkei“ (08-03.2010)
- welt.de: „Mehr als 50 Tote bei schwerem Erdbeben im Osten der Türkei“