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DGB zum 1. Mai: „Deine Würde ist unser Maß!“

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Artikelstatus: Fertig 02:10, 2. Mai 2006 (CEST)
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Wolfsburg (Deutschland), 02.05.2006 – Die Demonstrationen des Deutschen Gewerkschaftsbundes standen dieses Jahr unter dem Motto: „Deine Würde ist unser Maß!“ Damit zielte der DGB auf die Kritik an „würdelose[n] Arbeits- und Lebensbedingungen“ in Deutschland ab.

Unternehmens-Rekordgewinnen stünden weitere Entlassungen auf der anderen Seite gegenüber. Scharfe Kritik übte der DGB-Vorsitzende an den Managern in Deutschland: „Ihr Maß ist ihr eigenes Bankkonto und nicht die Menschenwürde.“

Wichtige Vorhaben der großen Koalition in Berlin standen ebenfalls am Pranger, darunter die Verlängerung der Lebensarbeitszeit, die Gesundheitsreform, die die Arbeitnehmer einseitig belaste, und die Lockerung des Kündigungsschutzes für Berufsanfänger.

Auf der zentralen DGB-Kundgebung in Wolfsburg wandte sich der DGB-Vorsitzende Michael Sommer an die Bundesregierung: „Ich warne die Bundesregierung, in der Steuerpolitik weiter die Hoch- und Höchsteinkommen zu schonen. Die Reichensteuer ist nur gerecht.“

Weitere Großkundgebungen fanden in München (mit dem Hauptredner Jürgen Peters von der IG Metall) und Berlin (Ver.di-Vorsitzender Frank Bsirske) statt.

Der 1. Mai in einigen anderen Ländern

Russland

In Russland nahmen zehntausende Menschen an den Mai-Kundgebungen teil, die vor allem von Anhängern der Kommunisten aber auch von Gewerkschaftsmitgliedern und Anhängern der Regierungspartei „Geeintes Russland“ besucht wurden. Die Sozialpolitik der Regierung Putin stand dabei im Zentrum der Ansprachen. Bürgermeister Juri Luschkow kritisierte den gesetzlichen Mindestlohn von 1.100 Rubeln als „echte Schande“. Die Kommunisten kritisierten, eine Gruppe von Oligarchen habe sich des Landes bemächtigt.

Asien

In Südostasien demonstrierten mehrere hunderttausend Menschen anlässlich des 1. Mais. In Jakarta (Hauptstadt Indonesiens) forderten zehntausende Menschen eine Rücknahme der Reform des Arbeitsgesetzes. Kritisiert wurde, dass angesichts einer Inflationsrate von 17 Prozent die Arbeitseinkommen nicht mehr zur Ernährung der Familien ausreichten. In Dhaka (Bangladesch) standen Fragen des Arbeitsschutzes im Mittelpunkt der Gewerkschaftsforderungen. Auf den Plakaten, die die Kundgebungsteilnehmer mit sich führten, waren Slogans wie „Keine Toten mehr in den Fabriken!“ zu lesen.

In Kambodscha wurden Aufmärsche anlässlich des 1. Mais mit dem Hinweis auf Verkehrsgefährdungen verboten.

In Thailand standen die Maikundgebungen im Zeichen von Forderungen zur Anhebung des Tagesmindestlohnes auf mindestens 233 Baht. Außerdem wurde die Forderung erhoben, bei allgemeinen Wahlen die Stimme in der Nähe des Arbeitsplatzes abgeben zu können. Außerdem wurde verlangt, die Privatisierung staatlicher Unternehmen zu stoppen.

Osteuropa

In Weißrussland demonstrierten trotz Demonstrationsverbots rund 2.000 Menschen in Minsk am internationalen Tag der Arbeit. Eine zentrale Forderung war die Freilassung des inhaftierten Oppositionspolitikers Alexander Milinkewitsch. Weitere Themen waren die steigenden Preise und der geplante NATO-Beitritt des Landes, der von den Kundgebungsteilnehmern abgelehnt wurde.

Quellen