Amoklauf in Lörrach: Ermittlungsstand vom 24. September 2010
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Lörrach (Deutschland), 24.09.2010 – Nach dem Amoklauf im Lörracher Krankenhaus am Sonntag ermittelte die Staatsanwaltschaft Lörrach weitere Details zu den Hintergründen sowie zum Ablauf der Tat.
Mittlerweile hat die Polizei alle in der Waffenbesitzkarte der Täterin eingetragen Langwaffen sicherstellen können. Sie waren bei einem Jäger im Landkreis Lörrach deponiert. Die Täterin hatte beabsichtigt, eine Jagdausbildung zu beginnen. Kriminaltechniker fanden etwa 50 Liter Nitroverdünnung, 10 bis 20 Liter Benzin und mehrere Liter Spiritus in den Räumlichkeiten der Täterin, was den Schluss nahelegt, dass die Tat zumindest teilweise geplant war. Neben der Fehlgeburt im Jahr 2004, an die sie sich wiederholt erinnerte, fand die Polizei eine weitere Verbindung zum Elisabethenkrankenhaus. Nach einem gefundenen Schreiben hatte sie sich 2006 um eine Stelle als Verwaltungsangestellte beworben, war jedoch vom Krankenhaus abgelehnt worden.
Nach Rekonstruktionen des Tathergangs hatte sich der getötete Pfleger der Amokläuferin entgegen gestellt und sie für einen wesentlichen Zeitraum aufgehalten. Damit verhinderte er sehr wahrscheinlich weitere Todesopfer.
Das Miterleben des Amoklaufs traumatisierte zahlreiche Einsatzkräfte; bisher wurden 50 von ihnen durch Psychologen, Ärzte und Fachkräfte betreut.
Themenverwandte Artikel
- Amoklauf im Lörracher Krankenhaus (20.09.2010)
- Amoklauf in Lörrach: Ermittlungsstand vom 21. September 2010 (21.09.2010)
Quelle
- Pressemitteilung der Polizei Lörrach: „Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft und der Polizeidirektion Lörrach vom 24. September 2010“ (24.09.2010)
- Spiegel Online: „Sabine R. soll Amoklauf länger geplant haben“ (24.09.2010)