Zum Inhalt springen

Wuppertal im Wandel – OB Schneidewind tritt nicht mehr für eine zweite Amtszeit an

aus Wikinews, einem freien Wiki für Nachrichten
Im Entstehen
Dieser Artikel ist noch nicht veröffentlicht. Beteilige dich und beachte die Artikeldiskussionsseite!

Hilf mit, diesen Artikel zu erarbeiten! Du kannst: Inhaltlich erweiternKategorisieren – Themenverwandte Artikel/Portale verlinken – Formate prüfen – Rechtschreibung prüfen


Wenn dieser Artikel fertig ist und er eine Prüfung durch andere Autoren durchlaufen hat, kann er veröffentlicht werden.

Wuppertal im Wandel
Oberbürgermeister Schneidewind tritt nicht mehr für eine zweite Amtszeit an und zieht Bilanz


Uwe Schneidewind

Wuppertal (Deutschland), 22.12.2024 Nach vier turbulenten Jahren an der Spitze der Stadtverwaltung hat Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind (GRÜNE) überraschend angekündigt, bei der Kommunalwahl 2025 nicht mehr anzutreten. In einem Rückblick auf seine Amtszeit zeichnet sich das Bild einer Stadt im Umbruch, geprägt von politischen Herausforderungen und ambitionierten Zukunftsprojekten.

Die neuen Wege, auf die Schneidewind die Stadt führen wollte, brachten im Gefolge reichlich politische Turbulenzen in die Stadt. Das schwarz-grüne Bündnis, das Schneidewind ins Amt brachte, zerbrach bereits im ersten Halbjahr 2022. Trotz des Verlusts seiner Mehrheit im Stadtrat setzte der Oberbürgermeister seinen Kurs fort. „Wir fanden uns faktisch in einer Fundamentalopposition als Transformationsguerilla wieder“, beschreibt Schneidewind die Situation gegenüber dem Fachmagazin „Ingenieur.de“.

Ungeachtet der politischen Widerstände verbucht Schneidewind bedeutende Erfolge für seine Amtszeit: In der Verwaltung zog eine neue diverse Führungskultur ein, die Bewerbung für die Bundesgartenschau 2031 konnte erfolgreich abgeschlossen werden und die Außenwahrnehmung Wuppertals als innovative Großstadt konnte deutlich verbessert werden.

„Es gelang in den letzten Jahren, diese Verwaltungskultur neu zu organisieren“, betont Schneidewind. Er führte eine „andere Form des Miteinanders“ ein, um eine Aufbruchstimmung zu erzeugen. „Es braucht eine bestimmte Kultur und an Schlüsselpositionen Menschen, die die Veränderungen mittragen, deren Wirkung oft erst viele Jahre später zu sehen ist", so Schneidewind. „Für viele erfahrene und hoch motivierte Mitarbeiter in der Verwaltung habe ich eine andere Form des Miteinanders etabliert, um eine Aufbruchstimmung auf den Weg zu bringen“, führt Schneidewind weiter aus.

Trotz des „Verhinderungsbündnisses“ in der Lokalpolitik konnten einige lang geplante Projekte umgesetzt und auch das Stadtbild dadurch verändert werden: Zusätzlich zu der einen vorhandenen Fahrradstraße wurden vier weitere ausgewiesen, der Autoverkehr konnte reduziert und damit die Lebensqualität deutlich gesteigert werden und Projekte, die zuvor „in Schubladen schlummerten“ konnten endlich umgesetzt werden.

Schneidewind hebt hervor: „Engagierte Menschen in der Verwaltung hatten vieles vorbereitet, was jedoch politisch nicht unterstützt wurde. Solche Projekte, die in Schubladen lagen, bekamen neuen Schwung. […] Zudem haben wir einen Bürgerbeteiligungsprozess organisiert, es gab viel Zustimmung. […] Das sind in einer autofreundlichen Stadt erste Schritte, wo Menschen merken, was dies an Lebensqualität bringt, wenn man die Autos rauszieht.“

Trotz vieler Rückschläge, wie die vielen engagierte Ansätze im Klimaschutz, die durch den Stadtrat im September 2023 stark eingeschränkt wurden, blickt Schneidewind unverändert optimistisch in die Zukunft und setzt auf innovative Finanzierungsmodelle für den öffentlichen Nahverkehr, wie die „Drittnutzerfinanzierung“, mit der über verschiedene Varianten jene Adressaten mit zur Finanzierung des ÖPNVs herangezogen werden können, die davon indirekt profitieren, aber bislang nichts bezahlen: So profitieren auswärtige Pendler von der städtischen Infrastruktur, Arbeitgeber davon, dass ihre auswärtigen Mitarbeiter über städtische Straßen in die Stadt gelangen, KFZ-Nutzer profitieren davon, dass viele Bürger mit Bussen und Bahnen fahren und damit die Straßen entlasten und Großstadt-Bürger profitieren davon, dass sie mit dem Auto ungehindert von A nach B über die relativ staufreien städtischen Straßen fahren können, weil ausreichend Bürger von diesem Recht keinen Gebrauch machen, sondern zu Fuß, mit dem Rad oder dem Bus fahren.

Was bedeutet der Fall Schneidewind wirklich? Uwe Schneidewind wollte in Wuppertal anders regieren als andere Oberbürgermeister: Er versuchte, die verkrusteten Strukturen der Stadtverwaltung aufzubrechen und neu zu denken. Traditionelle Politiker hatten Schwierigkeiten mit seinem unkonventionellen Ansatz. Er stellte gewohnte Verwaltungsroutinen in Frage und praktizierte eine sehr eigene Art der Stadtführung. Trotz vieler Widerstände hat Schneidewind gezeigt, dass man Verwaltung anders gestalten kann. Er hat wichtige Impulse gesetzt, auch wenn nicht alles perfekt lief. Sein Beispiel zeigt: Veränderung braucht Mut - und stößt zunächst oft auf Ablehnung.

(Albrecht62)

[Bearbeiten]


Quellen

[Bearbeiten]