Schwere Unwetter im Südosten Australiens fordern Todesopfer

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Veröffentlicht: 23:40, 17. Jun. 2011 (CEST)
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Sydney (Australien), 17.06.2011 – Schwere Unwetter im Bundesstaat New South Wales im Südosten Australiens haben mindestens ein Todesopfer gefordert und hohen Sachschaden verursacht. Die Behörden registrierten mehr als 1000 Notrufe. Am stärksten betroffen vom Hochwasser waren Städte am Macleay River, am Manning River und am Hastings River, darunter Taree, Kempsey, Gladstone und Smithtown. In der Region waren innerhalb von vier Tagen bis zu 400 Millimeter Regen gefallen.

In der Nacht zum 16. Juni hatten die Einsatzkräfte eine Großzahl von Rettungen durchzuführen, darunter eine Reihe von Personen, „die immer noch das Risiko auf sich nehmen, durch Hochwasser zu fahren oder zu reiten“, teilte Dave Owen, der Sprecher des State Emergency Service (SES), der Presse mit. In Nambucca wurde ein acht Monate altes Kleinkind in Sicherheit gebracht. Weil das Wohnhaus der Eltern vom Hochwasser abgeschnitten war, wurde zunächst ein Arzt mit einem Boot zu dem Anwesen gebracht, bevor das Baby ins Krankenhaus gebracht wurde.

Ein 37-jähriger Mann starb am Mittwoch (15.06.2011) in seinem Auto, als dieses von einem durch starken Wind umgestürzten Baum getroffen wurde.

Einige Teile des Bundesstaates wurden von Katastrophenschutzminister Mike Gallacher zu Katastrophengebieten erklärt und in einigen Ortschaften wurden Evakuierungen angeordnet, darunter Clarence Valley Council, Upper Hunter Shire und Bellingen Shire sowie Kempsey.

Gai Hancock, eine Bewohnerin von Gladstone, beschrieb, wie die Bewohner der Stadt die Treppe eines Bootsanlegers beobachteten, wo das steigende Wasser im stetig fallenden Regen Stufe um Stufe überspülte. Sie sagte, die Leute wüssten, dass die Stadt in großen Problemen sei, sobald die letzte Stufe überspült würde. Bis dahin kämen sie in das Hotel und würden ein Bier trinken. Weil Gladstone abgeschnitten sei, könne niemand fortgehen.

In Taree war der Manning River in der Nacht auf 430 Zentimeter gestiegen, sechzig Zentimeter mehr als am Vorabend, gab Owen bekannt. Insgesamt geht der SES davon aus, dass mehr als 3300 Menschen in dem südostaustralischen Bundesstaat von den Evakuierungen betroffen sind. Die Zahl der durch Hochwasser von der Außenwelt abgeschnittenen Bewohner wird auf bis zu 10.000 geschätzt, meldete die Nachrichtenagentur Australian Associated Press (AAP).

Andrew Stoner, der Vizeministerpräsident New South Wales′, sagte in der Fragestunde des Parlamentes, dass Kempsey nur um wenige Zentimeter einer „desaströsen“ Flut entgangen sei. Bei Überfliegen der am schlimmsten betroffenen Gebiete habe er um Kempsey ein „riesiges Binnenmeer“ gesehen. Nur etwa zehn Zentimeter hätten gefehlt bis zur Krone des Deiches, der die Stadt umgibt. Ein Stadtrat sagte gegenüber AAP, dass der Sachschaden in der Stadt etwa acht Millionen Australische Dollar betrage.

Die Wetteraussichten für die mittlere Nordküste sind jedoch günstig. Das Schlechtwettersystem ist auf das Meer hinausgezogen, und die Niederschläge lassen nach. Zahlreiche Flüsse haben bereits ihre Höchststände erreicht, darunter der Macleay River in Kempsey mit einem Pegelstand von 6,7 Metern.

Durch das Hochwasser sind zahlreiche Straßenverbindungen unterbrochen, darunter der Pacific Highway| zwischen Port Macquarie und Clybucca. Die Sperre zwischen Macksville und Nambucca Heads sowie bei Corindi wurde bereits wieder aufgehoben, doch hat das Verkehrsministerium des Bundesstaates die Autofahrer aufgefordert, nicht notwendige Fahrten zu vermeiden und für den Fernverkehr den New England Highway zu benutzen.

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Quellen