Schwedische Behörden gehen von einer Sabotage der Nord-Stream-Pipelines aus

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Veröffentlicht: 11:09, 20. Nov. 2022 (CET)
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Verlauf von Nord Stream 1 und Nord Stream 2

Ostsee (Schweden), 20.11.2022 – Die schwedische Staatsanwaltschaft und Inlandsnachrichtendienst gehen davon aus, dass es sich bei den zerstörerischen Explosion der beiden Ostsee-Gasleitungen, Nord Stream 1 und 2, um einen „schweren Sabotageakt“ handelt, nachdem sie den Tatort untersucht und „umfangreiche Beschlagnahmungen“ vorgenommen haben.

Die vier Gaslecks wurden erstmals Ende September nahe der Ostsee-Insel Bornholm wahrgenommen. Zwei Rohrleitungen der Nord-Stream-1-Pipeline, deren Gaslieferung aus Russland eingestellt wurde, wiesen Gaslecks auf. Bei Nord Stream 2, die noch nicht in Betrieb, aber bereits mit Gas gefüllt war, war eine von zwei Röhren betroffen. Laut der für Nord Stream 1 zuständigen Betriebsgesellschaft sind 250 Meter der Pipeline beschädigt worden.

Aus den Pipelines strömten bis zu 0,22 Millionen Tonnen Methangas aus, die jedoch keine allzu großen Effekte auf die Umwelt haben sollen, so ein Bericht aus der chinesischen Fachzeitschrift Advances in Atmospheric Sciences.

Oberstaatsanwalt Mats Ljungqvist bestätigte die Beschlagnahmung mehrerer am Tatort befindlicher „Fremdkörper“, die „Sprengstoffrückstände“ enthalten. Bis dato haben die Behörden noch keinen möglichen Verdächtigen genannt.

Währenddessen haben die russischen Behörden zur Kenntnis gebracht, dass sie immer von einem Sabotageakt ausgegangen seien, so der Pressesprecher des Kremls Dmitri Peskow.

Noch bevor die Untersuchungsergebnisse vorlagen, hat der amtierende russische Präsident Wladimir Putin, der in der Ukraine einen völkerrechtswidrigen Eroberungskrieg führt, die „Angelsachsen“ und somit USA und Großbritannien, der Sabotage der Nord-Stream-Pipelines bezichtigt und die Tat als „internationalen Terrorismus“ bezeichnet.


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Quellen[Bearbeiten]