Philippinen: Enthauptete Leiche eines deutschen Seglers entdeckt

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Veröffentlicht: 15:20, 5. Mär. 2017 (CET)
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Moschee auf Basilan (Provinz Sulu)

Provinz Sulu (Philippinen), 05.03.2017 – In der philippinischen Provinz Sulu wurden der abgetrennte Kopf und der Körper des deutschen Seglers Jürgen Kantner von Soldaten bei einer Militäroperation aufgefunden. Armeesprecher Edgard Arevalo erklärte, man wolle dem 70-jährigen Deutschen die Beerdigung gewähren, die er verdiene. Bis die erforderlichen Dokumente vorliegen, werde die Leiche in einem Militärkrankenhaus aufbewahrt.

Kantner war vor vier Monaten bei einem Segeltörn mit seiner Partnerin Sabine Merz überfallen und entführt worden. Seine Lebensgefährtin wurde noch bei dem Angriff der Terroristen getötet. Mitte Februar hatte die islamistische Terrororganisation Abu Sayyaf ein Video veröffentlicht. Darin sprach Kantner selbst. Er bat die Bundesregierung um Hilfe und sagte, dass er getötet werde, wenn das Lösegeld von 570.000 Euro nicht innerhalb von zwölf Tagen bezahlt werde. Abu Sayyaf, die der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen hat, veröffentlichte ein Video der Enthauptung des Seglers. Kantner und seine Partnerin Merz waren bereits im Jahr 2008 entführt worden und befanden sich damals 52 Tage in der Gewalt somalischer Piraten. Nach einer Lösegeldzahlung kamen sie bei dieser Entführung frei. Der Segler war sich über die Gefahren bewusst, die beim Befahren mancher Gewässer bestehen, wollte davon aber keinen Abstand nehmen.

Die Zahl der Entführungen der Terrororganisation Abu Sayyaf hat seit dem letzten Jahr zugenommen.


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Quellen[Bearbeiten]