Meinungen:Marseille: Mann auf offener Straße mit einer Kalaschnikow erschossen
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Warum wird der Name der Tatwaffe "Kalaschnikow" im Titel - und nocheinmal im Text - eigentlich erwähnt? Liefert dieser Name neue inhaltliche Fakten? Was suggeriert der Name "Kalaschnikow"? Man denkt unwillkürlich an, in staubigen Wüstengebieten, auf Panzern sitzende "Terroristen", die ihre "Kalaschnikow" in den Himmel abfeuern, oder man assoziert mit diesem Schlagwort vielleicht ehemalige orientalische Despoten, die ihre goldene "Kalaschnikow" drohend zum Himmel recken, oder man denkt vielleicht einfach nur an die russische Militärmaschinerie, die zu abertausenden ihre "Kalaschnikow" in die hauptsächlich nicht-westliche Welt verkauft. Die Meldung, die inhaltlich nur wenig Informationen bietet, wird hier mit einem Schlagwort (Kalaschnikow) aufgebläht, um sie zur Schlagzeile zu machen. Solche und andere Assoziationen sollen bewußt geweckt werden, um die Meldung unterschwellig noch weiter aufzubauschen, damit sie einer Schlagzeile gerecht wird. Wirklich zuweit hergeholt? In welcher Schlagzeile kam schon einmal ein "Colt 945" bzw. "M16A2E4" vor? - Das wäre das Assault Rifle der US-Army, das Gegenstück zur "Kalaschnikow". Das Wort "Kalaschnikow", die Waffe der Gegner unserer Weltordnung, hat sich über die Jahrzehnte des Kalten Krieges und darüber hinaus in die Gehirne der Menschen der westlichen Welt eingebrannt: so hat wohl jeder Leser sofort ein Bild vor Augen, wenn dieser Name fällt, auch wenn er kein Waffenexperte ist. "Kalaschnikow" stünde deswegen höchstwahrscheinlich auch nicht in der Schlagzeile, wenn der Verfasser sich nicht sicher wäre, dass die meisten Leser wohl schon wüssten was unter "Kalaschnikow" zu verstehen wäre. - Das mag schon sein, nur scheint der Verfasser es selbst nicht genau zu wissen. Denn eine "Kalaschnikow", auch bekannt unter den Bezeichnungen AK-47, AK-74, Ak-101 usw., ist nun einmal keine Maschinenpistole, sondern ein militärisches "Sturmgewehr". Auch gibt es keine "schweren" Maschinenpistolen. "Schwer", würde eher zu Maschinengewehren passen. Da fragt man sich unwillkürlich woher diese Informationen eigentlich stammen, was Dichtung und was Wahrheit ist. Die verschiedenen Pressehäuser scheinen solche News auch ungeprüft wiederzukäuen, von Übersetzungsfehlern mal ganz abgesehen. Ergo, ist also die marseiller Drogenunterwelt nun quasi paramilitärisch mit "Kalaschnikow" bewaffnet, oder war es vielleicht doch "nur" eine Maschinenpistole, was den Tatbestand natürlich nicht ändert, aber den aufmerksamen Leser nur halb so verwirrt. Da wäre es besser gewesen, wenn auch nicht ganz so Medienwirksam, die Schlagzeile hieße nur: "Marseille: Mann auf offener Straße erschossen". --188.143.235.115 12:35, 7. Sep. 2012
- Tsja, das mit der Maschinenpistole ist dann wohl falsch. 'Schwere Waffe' ist aber garantiert eine richtige Einstufung, worum es dabei nicht geht ist das Gewicht, sondern eher sowas wie 'Feuerkraft'.
- Ansonsten haben, wie man sieht, die Schlagzeilen von Stern und Welt genauso die Kalaschnikow und man sollte da einfach nicht zuviel reindenken. Es ist nicht von wesentlicher Bedeutung aber es ist auch kein Informationsballast, auch nicht irreführend oder irritierend. --Itu (Diskussion) 13:34, 7. Sep. 2012 (CEST)