Katar setzt ein Zeichen: Produktion von Solarzellen soll 2013 beginnen

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Veröffentlicht: 17:33, 2. Dez. 2012 (CET)
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Polykristallines Silizium, Rohstoff für Solarzellen

Doha (Katar), 02.12.2012 – Katar, das kleine Land am Persischen Golf, will im kommenden Jahr mit der Produktion von Solarzellen beginnen. Bereits am 29. Mai 2012 hatte Qatar Solar Technologies eine Vereinbarung zur Finanzierung einer Solarfabrik unterzeichnet. Die Kosten werden auf etwa eine Milliarde US-Dollar (798 Millionen Euro) geschätzt.

Es sollen polykristalline Solarzellen hergestellt werden. Das sind Siliziumscheiben, die nicht überall die gleiche Kristallorientierung aufweisen. Sie können z. B. durch ein verhältnismäßig einfaches Schmelz- und Gießverfahren gewonnen werden, der Kristallisationsprozess braucht weniger Zeit, und es können dabei gebrauchte Zellen wiederverwendet werden. Dadurch ist die Produktion preiswerter als bei anderen Verfahren.

Silizium ist das zweithäufigste chemische Element auf der Erde und steht praktisch unbegrenzt zur Verfügung. Der Großteil der Sandvorkommen besteht aus Siliciumdioxid SiO2. Das Herstellungsverfahren von hochreinem Solarsilizium erfordert jedoch wesentlich mehr Energie als z.B. die Herstellung von Aluminium.

Katar hat nach Russland und Iran mit einem Anteil von 14 Prozent die weltweit drittgrößten Erdgasreserven. Etwa 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts werden bisher noch mit den fossilen Naturschätzen Gas und Erdöl erwirtschaftet.

Im Jahr 2014 will das arabische Emirat 20 Prozent seines Energiebedarf aus erneuerbaren Energien decken und sieht die Ankündigung zum Produktionsbeginn der Solarfabrik nicht nur als ersten Schritt zum Aufbau einer eigenen Solarindustrie, sondern auch als wichtiges Zeichen im Rahmen der UN-Klimakonferenz, die vor wenigen Tagen in der Hauptstadt Doha begonnen hat.

Die Wüste in Katar - unter anderem hier liegt das kostenlose Ausgangsmaterial für Silizium
Solarmodule zur Erzeugung elektrischen Stroms sind in Ländern nahe dem Äquator besonders effektiv

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