Familientragödie in Ulm: drei Tote, 20-Jähriger flüchtig

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Artikelstatus: Fertig 20:32, 11. Jul. 2006 (CEST)
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Archivbild der Universität Ulm

Ulm (Deutschland), 11.07.2006 – Die Polizei Ulm fahndet nach einem 20-jährigen ehemaligen Chemie-Studenten. Frederik H. wird beschuldigt, für den Tod dreier Menschen sowie einen Raubüberfall auf das Universitätsklinikum Ulm verantwortlich zu sein. Bei dem Überfall brachte der Mann zwischen 20 und 50 Gramm hochgiftiges Zyankali in seinen Besitz. Der offenbar psychisch kranke H. hat in einem Abschiedsbrief seine Selbsttötung angekündigt. Er wird zurzeit weiter auf dem Gelände der Universität vermutet.

Die Polizei legt dem ehemaligen Studenten zur Last, am Montag, den 10. Juli, zunächst in Erbach in der Nähe von Ulm seinen Vater (64) und seine Mutter (57) im Schlaf erschossen zu haben. Anschließend habe er auch in einem nahe gelegenen Altenheim seine 92-jährige Großmutter mit mehreren Schüssen getötet. Einige Stunden später zwang der Mann mit Waffengewalt eine Mitarbeiterin des wissenschaftlichen Bereichs der Universitätsklinik zur Herausgabe des Zyankalis und floh anschließend. Nach Polizeiangaben wurde er zuletzt im untersten Geschoss der Universität gesehen.

Im Fahrzeug des Gesuchten, das in der Nähe der Universität aufgefunden wurde, fand die Polizei einen Abschiedsbrief des Studenten. In diesem kündigte der Mann einen Freitod an. Im Frühjahr hatte er sein Studium abgebrochen und war seitdem arbeitslos. Er befand sich in psychiatrischer Behandlung. In seinem Zimmer im Haus der Eltern fand die Polizei Waffenteile und -kataloge.

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Quellen