Berliner Tag der Mathematik: Abiturientin erhält Preis für klügste Schülerfrage

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Veröffentlicht: 06:15, 28. Apr. 2008 (CEST)
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Berlin (Deutschland), 28.04.2008 – Am Samstag, den 26. April 2008 wurde der 13. Berliner Tag der Mathematik gefeiert. Einen ganz besonderen Preis erhielt in diesem Zusammenhang die 18-jährige Schülerin Lina Elbers aus Essen. Sie durfte eine Fahrt nach Berlin unternehmen, die ihr von der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV) geschenkt wurde. Den Preis erhielt sie für „die klügste Schülerfrage, die in den vergangenen Jahren an Mathematikprofessoren gestellt wurde“. Sie war Ehrengast bei einer Veranstaltung an der Freien Universität Berlin. Mehr als 1.000 Schüler nahmen dort gestern an einem Mathematik-Wettbewerb teil.

Im Jahr 2002 war sie in der sechsten Klasse und im Unterricht waren gerade periodische Dezimalbrüche durchgenommen worden. Eine Frage blieb bei der Schülerin jedoch auch nach langen Gesprächen mit ihrer Lehrerin und ihrer Mutter ungeklärt. Daraufhin hatte sie eine E-Mail an den Berliner Mathematikprofessor Ehrhard Behrends geschrieben, in der sie ihm mitgeteilt hatte, ihre Lehrerin habe behauptet, 0,999 Periode seien 9/9, also 1. „Das kann aber doch nicht sein, das ist doch ein Unendlichstel kleiner als 1“, hatte sie damals argumentiert.

Viele Universitätskollegen hatten sich daraufhin Gedanken gemacht, wie man einem Kind Grenzwerte, ein Thema aus der Oberstufenmathematik, erklären könne, wie man ihr beibringen könne, dass sie doch Unrecht habe, weil ein Unendlichstel nichts anderes ist als Null. Die Schülerin bedankte sich damals für die Bemühungen der Hochschullehrer und nahm das Ergebnis an.

Sie habe gar nicht damit gerechnet, nun noch eine E-Mail von der Freien Universität Berlin zu bekommen, sagte die Schülerin. „Ich habe meine Frage damals nicht als so bedeutend empfunden.“ Inzwischen steckt die Schülerin mitten im Abitur. Als Leistungskurse wählte sie Mathematik und Physik. „Ich mag, dass Rechnen so logisch ist und sich sehr komplexe Dinge damit lösen lassen“, kommentiert die 18-jährige Abiturientin ihre Wahl.

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Quellen