Wieder Katjuscha-Raketen-Einschlag im Norden Israels

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Veröffentlicht: 07:32, 15. Jan. 2009 (CET)
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Karte des israelisch-libanesischen Grenzgebietes.
Quelle: United Nations

Beirut (Libanon) / Tel Aviv (Israel), 15.01.2009 – Am 14. Januar schlugen erneut Katjuscha-Raketen im Norden Israels ein. Es ist nicht bekannt, wer für die insgesamt fünf Raketenabschüsse verantwortlich ist. Es hat sich keine Gruppe zu dem Zwischenfall bekannt und deswegen wird spekuliert, dass die Raketen von einer der kleineren palästinensischen Milizen im südlichen Libanon abgefeuert worden sein könnten.

Drei Raketen schlugen in der Nähe von Kirjat Schmona an der libanesischen Grenze ein, zwei weitere fielen auf libanesisches Gebiet. Die israelische Armee erwiderte das Feuer und schoss Artilleriesalven ab. Libanesischen Sicherheitskräften zufolge schlugen acht Mörsergranaten im Libanon ein. Es gab aus dem Libanon keine Berichte über Verletzte.

Israel macht die libanesische Regierung und die Streitkräfte des nördlichen Nachbarstaates für die Verletzung des Waffenstillstands verantwortlich. Der derzeitige Oberbefehlshaber der UNIFIL-Truppen, der italienische Generalmajor Claudio Graziano, forderte zur Zurückhaltung auf.

Es ist der zweite Zwischenfall dieser Art innerhalb von einer Woche; bereits am 8. Januar schlugen drei Raketen aus dem Libanon in Israel ein. Inzwischen wächst die Angst vor einer Eskalation. Manche Beobachter befürchten, dass die Gewalt aus dem Gazastreifen sich in der Region ausweiten könne. Israel hat in der Vergangenheit wiederholt betont, man sei zwar auf Gefechte an der Nordgrenze vorbereitet, wolle aber keinen neuen Krieg mit dem Libanon anfangen.

Der der Hisbollah gehörende Fernsehsender Al-Manar teilte mit, dass Hisbollah nicht hinter dem Raketenbeschuss stehe. Es wird vermutet, dass die Raketen von militanten Palästinensern im Libanon abgeschossen wurden. Unklar ist auch, ob der Beschuss mit der Aufforderung von Osama bin Laden zum Dschihad gegen Israel zusammenhängt.

Politische Quellen in Israel und Libanon gehen davon aus, dass die Hisbollah zwar den Palästinensern in Gaza gerne mehr Hilfe als nur in Form von Worten gewähren würde, die bevorstehenden Wahlen im Mai ein direktes Engagement der Hisbollah jedoch verhindern würden.

Erst im Sommer 2006 hatte die Hisbollah einen Krieg mit Israel angefangen, in dessen Verlauf etwa 1.200 Libanesen und 159 Israelis getötet wurden.

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Quellen