Weniger gentechnisch veränderter Anbau auf deutschen Maisfeldern

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Artikelstatus: Fertig 09:04, 13. Okt. 2005 (CEST)
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Ratzeburg (Deutschland), 13.10.2005 – Genveränderter Nutzpflanzenanbau ist für deutsche Landwirte noch keine Selbstverständlichkeit. Es regen sich heftige Zweifel am Sinn dieses Anbaus. Immer größer wird die Anzahl der Landwirte, die ihre Anbauprodukte ausdrücklich als gentechnikfrei kennzeichnen. Bald stellt sich die Frage, ob es im Kreis Herzogtum Lauenburg in Kürze noch Landwirte gibt, die gentechnisch veränderte Produkte anbauen. Dazu gehört auch der Anbau auf den Maisfeldern, ebenso der Rapsanbau.

Lauenburger Landwirte, denen gentechnikfreier Anbau besonders wichtig ist, haben dafür nun eine Initiative für gentechnikfreien Anbau, die so genannte LIGA, gegründet. Sie können auf 1.800 Hektar Feldern und rund 16.600 Hektar Waldflächen gentechnikfreie Zonen nachweisen. Die LIGA war auch Organisator einer Veranstaltung, bei der zwei Experten erklärten, warum vom Anbau gentechnisch veränderter Nutzpflanzen abzuraten sei.

Begründet wurde die Ablehnung unter anderem damit, dass die Schädlinge in den Maisfeldern nach einigen Jahren resistent gegen den Genmais würden und dann den gleichen Schaden anrichteten, wie in den unveränderten Maisfeldern. Außerdem seien die gesundheitlichen Auswirkungen der veränderten Pflanzen auf lange Sicht bisher nicht grundlegend geklärt.

Die Experten gaben zu bedenken, dass es in anderen Ländern Europas wie zum Beispiel Österreich, Spanien und Italien zurzeit von den Flächen her gesehen wesentlich mehr gentechnikfreien Anbau gibt als in Deutschland. Die Gründe in diesen Ländern lägen allerdings hauptsächlich im Fremdenverkehrsbereich.

Aus der abschließenden Diskussion wurde die starke Verunsicherung der deutschen Landwirte ersichtlich. Sie baten unter anderem um einen Erfahrungsaustausch mit Landwirten aus den USA. Dort ist der Anbau genveränderter Nutzpflanzen fast flächendeckend üblich.

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Quellen