Vor zwanzig Jahren: Fischsterben im Rhein durch Chemieunfall

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Artikelstatus: Fertig 21:40, 24. Okt. 2006 (CEST)
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Basel (Schweiz), 24.10.2006 – Für immer wird eine der größten Umweltkatastrophen mit dem Namen des damals in Basel ansässigen Chemiekonzerns Sandoz verbunden bleiben, der jetzt zu Novartis gehört. 1986 führte ein Brand in einer Lagerhalle des Konzerns zur Verunreinigung des Rheins mit 20 Tonnen hochgiftiger Pestizide und Insektizide. Auf einer Länge von 450 Kilometern kam es zu einem gigantischen Fischsterben. Vor allem Aale waren betroffen. Trinkwasser konnte nicht mehr aus dem Fluss gewonnen werden.

Der öffentliche Druck, der als Reaktion auf die Umweltkatastrophe entstanden war, führte zu großen Investitionen für den Gewässerschutz. Im Rahmen des „Aktionsprogramms Rhein“ wurden rund 60 Milliarden Euro in den Ausbau von Kläranlagen entlang des Rheinufers investiert. Viele Schwermetalle wie Kupfer, Cadmium, Blei und Quecksilber konnten reduziert und teilweise sogar ganz aus dem Rhein verbannt werden. Angesichts der getroffenen Maßnahmen spricht die „Internationale Kommission zum Schutz des Rheins“ (IKSR) heute wieder von „guter Wasserqualität“ des Rheins. 63 Fischarten sind wieder im Rhein vertreten, darunter auch Lachse.

Die Aufgaben des Gewässerschutzes gehen aber noch weiter. Zink, Kupfer und Cadmium sowie einige Pestizide und Stickstoff bereiten weiterhin Sorgen. Kürzlich warnte das Verbraucherschutzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen vor dem Verzehr von Rheinfischen unterhalb von Duisburg, weil perfluorierte Tenside durch die Nebenflüsse Möhne und Ruhr in den Rhein gelangt waren.

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Hintergrund

In der Wikipedia gibt es den weiterführenden Artikel „Schadstoffbelastung des Rheins“.

Quellen