Vor 50 Jahren: Sputnik 1 eroberte den Weltraum

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Veröffentlicht: 12:31, 5. Okt. 2007 (CEST)
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Sputnik (Modell)

Baikonur (Kasachstan), 05.10.2007 – Am frühen Morgen des 5. Oktober 1957 um 0.28 Uhr Ortszeit schoss die Sowjetunion den ersten künstlichen Satelliten, Sputnik 1, ins Weltall und schockte damit die westliche Welt.

„Heute sind wir Zeugen, wie der Traum in Erfüllung geht, der einige hervorragende Menschen, unter ihnen Ziolkowskij, beschäftigte. Er hatte prophezeit, dass die Menschheit nicht ewig auf der Erde bleiben wird. Der Sputnik ist die erste Bestätigung seiner Vorhersagen. Die Erschließung des Alls hat begonnen“, äußerte sich Sergej Pawlowitsch Koroljow, der „Vater“ von Sputnik 1, beim Start des Satelliten vor 50 Jahren.

Sergej Koroljow hatte die Kugel aus Aluminium mit einem Gewicht von 83,6 Kilogramm und einem Durchmesser von 58 Zentimetern konstruiert, die mit vier langen Antennen ausgestattet war. Ins All geschossen von einer Interkontinentalrakete des Typs R-7 benötigte Sputnik 1 etwa 96 Minuten für einen Erdumlauf. 92 Tage nach dem Start verglühte der Satellit in der Erdatmosphäre, nachdem er drei Wochen lang vor sich hingepiepst hatte und dieses Piepsen von staatlichen Stellen und Funkamateuren in aller Welt empfangen worden war.

Zum Jubiläum trafen sich gestern ehemalige Kosmonauten, Ingenieure und Vertreter der russischen Streitkräfte im Trainingszentrum der Kosmonauten außerhalb von Moskau und an der Akademie der Wissenschaften, um an den damaligen technologischen Erfolg zu erinnern. Militärangehörige legten außerdem Blumen am Grab von Sergej Koroljow nieder. Koroljow wurde im Jahre 1907 in der Ukraine geboren und hatte sich bereits als Kind für die Luftfahrt interessiert. Besonderes Interesse zeigte er an den Ideen des russischen Raumfahrtvisionärs Konstantin Eduardowitsch Ziolkowskij, der von 1857 bis 1935 lebte.

Bereits am 21. März 2007 fand eine von UNESCO, COSPAR (Committee on Space Research), IAA (International Academy of Astronautics), IISL (International Institute of Space Law) und ESA (European Space Agency) organisierte Konferenz in Paris statt, bei der die Errungenschaften der vergangenen 50 Jahre gefeiert und die Zukunft der Raumfahrt erörtert wurden.

Geschichtlicher Hintergrund des Wettlaufs ins All war eine Entscheidung des US-amerikanischen Präsidenten Dwight D. Eisenhower, einen Erdsatelliten zu bauen, der zum Anlass des Internationalen Geophysikalischen Jahrs (1. Juli 1957 – 31. Dezember 1958) fertig gestellt werden sollte. Vier Tage darauf kündigte Leonid Sedow, Vorsitzender der Kommission für den Interplanetaren Flug in der UdSSR, ebenfalls den Bau eines Satelliten an. Die westlichen Welt stufte dies zunächst als Propaganda ein.

Durch den Start von Sputnik sei es zu einem „unerwarteten Aufruhr in aller Welt“ gekommen, teilte Viktor Frusmon, früherer Mitarbeiter Koroljows, im Fernsehen mit. „Niemand hat das erwartet, nicht einmal wir Ingenieure“, so Frusmon.

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Quellen