Vier WM-Stadien 2006 durch Stiftung Warentest beanstandet

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Artikelstatus: Fertig 17:21, 10. Jan. 2006 (CET)
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Berlin (Deutschland), 10.01.2006 – Im Juni 2006 beginnt die Fußball-WM in Deutschland. Die Stiftung Warentest hat im Vorfeld die deutschen WM-Stadien auf Sicherheitsaspekte hin begutachtet.

Heute hat die Stiftung Warentest in einer Pressekonferenz das Ergebnis dieser Untersuchungen bekannt gegeben. Ergebnis: Die Stadien in Berlin, Gelsenkirchen, Leipzig und Kaiserslautern weisen erhebliche Gefahren auf, sei es in Sicherheitspunkten oder im Bereich Brandschutz. Aus Sicht der Stiftung Warentest erfüllen die Stadien nicht die Sicherheits-Richtlinien des Fußball-Weltverbandes FIFA. Das WM-Endspiel 2006 ist nach dem WM-Endspiel 1974 das zweite im Berliner Olympiastadion.

Im Sicherheitsbereich wurde überprüft, ob die Zuschauer unbeschadet einen gefahrenfreien Raum erreichen können. Es wurde geprüft, ob die Einrichtungsgegenstände in den Stadien abmontiert und als Waffen bzw. Wurfgeschosse genutzt werden könnten. Der gefahrenfreie Raum ist insbesondere im Falle einer Panik unter den Zuschauern wichtig.

Bei allen getesteten Stadien waren Mängel festzustellen, den oben genannten vieren am meisten. Die wenigsten Mängel hatten die Stadien in München, Hannover, Nürnberg und Köln aufzuweisen.

Die Betreiber der Stadien haben nun fünf Monate bzw. 150 Tage Zeit, die Mängel zu beheben.

Bereits im Vorfeld der Pressekonferenz äußerte sich Franz Beckenbauer, Präsident des deutschen WM-Organisationskomitees, zu der Untersuchung der Stiftung Warentest. Er sagte in einem Interview wörtlich: „Die Stiftung Warentest kennt sich vielleicht mit Gesichtscreme, Olivenöl und Staubsaugern aus. Dabei sollen sie bleiben.“

Nach der Pressekonferenz beschwerte sich Beckenbauer öffentlich über die Stiftung Warentest und leistete heftigste Kritik. Er bezeichnete die Verbraucherschutzorganisation als „Besserwisser“, die nur die Zeit stehlen würden. Konkret sagte er: „Also ganz ehrlich, mir reicht's jetzt mit diesem Heer der Besserwisser und Wichtigtuer, die sich über die WM profilieren wollen.“ Er unterstellte der Stiftung Warentest, sie wollten mit dem Bericht lediglich Werbung für ihre Organisation machen.

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Quellen