Verdächtige nach Überfall auf Rentner gefasst

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Veröffentlicht: 23:10, 25. Dez. 2007 (CET)
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München (Deutschland), 25.12.2007 – Der Überfall auf den Rentner in einer Münchener U-Bahn (Wikinews berichtete) ist möglicherweise aufgeklärt. Bei der Tat schlugen und traten zwei Täter auf einen am Boden liegenden, wehrlosen 76-Jährigen ein. Einer der Täter soll den Rentner dabei mit den Worten „Scheiß Deutscher“ beschimpft haben. Während der Tat soll es ein Telefonat gegeben haben. Dabei soll der 17-jährige Verdächtige „Jetzt wirst Du gerade Zeuge, wie ich einen Deutschen umbringe“ gesagt haben. Die Täter nahmen anschließend den Rucksack des Opfers mit. Inzwischen befindet sich der 76-Jährige außer Lebensgefahr. Er erlitt Gehirneinblutungen und einen mehrfachen Schädelbruch.

Die Polizei hat zwei Tatverdächtige festgenommen, gegen die Haftbefehl wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung erlassen wurde. Es handelt sich um einen 17 Jahre alten Griechen und einen 20-jährigen Türken. Dem 20-Jährigen wurde zum Verhängnis, dass er mit einem kurz zuvor in der U-Bahn gestohlenen Handy telefoniert hatte. Durch ein Handy-Ortungsverfahren stellte die Polizei seinen Aufenthaltsort fest. In seiner Vernehmung nannte er den 17-Jährigen als Mittäter. Die beiden Verdächtigen haben nach Polizeiangaben ein Geständnis abgelegt, dabei jedoch keine Reue gezeigt. Sie hätten angegeben, betrunken gewesen zu sein und sich provoziert gefühlt zu haben. Ein Sprecher der Mordkommission gab an, dass der 17-Jährige bei seinem Geständnis sinngemäß folgendes gesagt haben soll: „Was labert mich der [Rentner] an, der muss doch gesehen haben, dass wir besoffen sind. Da sind doch alle aggressiv.“ Ebenso gab die Mordkommission an, dass es sich bei den beiden um Serientäter handele, die schon mehrere Dutzend Straftaten begangen hätten. Vor dem Überfall sollen die beiden Verdächtigen Alkohol und Drogen zu sich genommen haben.

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) forderte, „die Bevölkerung künftig vor solchen Gewalttätern [zu] schützen“. Nachsicht, nur weil es sich um Jugendliche handele, sei unangebracht. Der Politiker forderte die Erhöhung der Höchstjugendstrafandrohung von zehn auf 15 Jahren und bemängelte, dass mit den beiden Verdächtigen in früheren Verfahren zu mild verfahren worden sei. Den türkischen Straftäter wolle er ausweisen lassen, falls dies rechtlich möglich sei. Der Grieche sei EU-Bürger, wodurch keine derartige Handhabe gegen ihn bestehe, so der bayerische Innenminister.

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Quellen