Ungarischer Vater hielt seine Tochter 13 Jahre gefangen

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Artikelstatus: Fertig 20:40, 5. Nov. 2006 (CET)
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Budapest (Ungarn), 05.11.2006 – Eine 1979 geborene Ungarin wurde 13 Jahre lang von ihrem Vater, einem Gefängniswärter, in der gemeinsamen Wohnung in Budapest gefangen gehalten und sexuell missbraucht. Die Frau war seit ihrem 14. Lebensjahr im Jahr 1993 in einem Wohnhaus in der ungarischen Hauptstadt Budapest eingesperrt. In dieser Zeit hatte er seine Tochter vor den Augen ihrer schwerkranken Mutter regelmäßig vergewaltigt. Nachbarn haben von dem Schicksal der heute 27-Jährigen offenbar nichts bemerkt.

Erst nach dem Tod des Vaters waren Sozialarbeiter den Fall aufmerksam geworden, als die schwerkranke Mutter um Hilfe bat. Seit dem 25. September 2006 kümmern sich Sozialarbeiter um die Frau. Der Vater habe sowohl seine Ehefrau als auch die Tochter oft brutal geschlagen. Inzwischen sei auch die Mutter gestorben. Im Interesse des Opfers wollten die Behörden keine weiteren Einzelheiten bekannt geben.

Wegen des fehlenden Sonnenlichts habe sie schneeweiße Haut und wirke „wie ein zwölfjähriges Kind mit grauen Haaren“, sagte die Sozialarbeiterin Petra Lombos vom Amt für Familienhilfe des neunten Budapester Gemeindebezirks im ungarischen Fernsehen. Das Opfer sei schwer traumatisiert, spreche nur fragmentarisch und habe vor allen Menschen Angst. Sie könne nicht selbst für sich sorgen und sei lange Zeit nicht mehr draußen gewesen.

Die Frau wohne jetzt allein und werde täglich von Sozialarbeitern besucht, die ihr helfen wollen, zu einem normalen Leben zurück zu finden. Sicher sei, dass sie die Mittelschule absolviert habe und nach dem Abschluss vom Vater eingesperrt worden sei. Ungarische Medien bezeichneten sie als „ungarische Natascha“, in Anspielung auf die Österreicherin Natascha Kampusch, die acht Jahre lang von einem Entführer gefangen gehalten wurde.

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Quellen