US-Senat blockiert Alaska-Pläne von George W. Bush

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Ölbohrung in Alaska

Juneau / Washington D.C. (USA), 26.12.2005 – Im März berichtete Wikinews über die Pläne George W. Bushs, im Arctic National Wildlife Refuge, dem nördlichsten Naturschutzgebiet der USA, künftig Bohrungen nach Erdöl und Erdgas durchzuführen. Jetzt hat ihm der US-Senat einen Strich durch die Rechnung gemacht und die Vorlage im Senat blockiert.

Das Projekt wird seit etwa 20 Jahren geplant und diskutiert. US-Präsident Bush wollte durch die Erdölgewinnung die Energieversorgung in den USA sicherstellen. Trotz der Blockade durch den Senat möchte die US-Regierung die Pläne weiter verfolgen und den Vorschlag dem Kongress vorlegen. Bereits 1995 war im Kongress mit republikanischer Mehrheit ein Gesetz verabschiedet worden, das Ölbohrungen im Nationalpark erlaubte. Der damalige Präsident Bill Clinton machte aber von seinem Einspruchsrecht Gebrauch, wodurch er Bohrungen im Alaska-Nationalpark vorerst verhinderte. Bei der Abstimmung am Mittwoch stimmten 42 demokratische Abgeordnete gegen die Gesetzesvorlage, die Ölbohrungen im Nationalpark erlauben würde. Weil sich zwei republikanische Senatoren dem Abstimmungsverhalten der Demokraten angeschlossen hatten, scheiterte die Gesetzesvorlage. Die republikanischen Abgeordneten Lincoln D. Chafee aus Rhode Island und Mike DeWine aus Ohio vertraten die Meinung, dass sich das nationale Energieproblem nicht mit Ölbohrungen in Alaska lösen lasse.

Erdölspezialisten vermuten in den Gewässern vor Alaska zwischen fünf Milliarden und zehn Milliarden Barrel Öl. Naturschützer freuen sich über diese Niederlage des Präsidenten. Lydia Weiss, eine Lobbyistin für die Umweltschutzorganisation „Defenders of Wildlife“, erklärte die Abstimmung im Senat zum größten Erfolg für den Umweltschutz in diesem Jahr. Umweltschützer hatten versucht, mit Telefonanrufen das Abstimmungsverhalten der Senatoren zu beeinflussen. Die amerikanische Mineralölindustrie missbilligte das Abstimmungsverhalten der Senatoren, das aus ihrer Sicht schädlich für die Verbraucher sei. Im nächsten Jahr wird eine erneute Abstimmung über Ölbohrungen im Arctic National Wildlife Refuge erwartet.

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Quellen