Thaksin Shinawatra vom Vorsitz seiner Partei zurückgetreten

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Artikelstatus: Fertig 17:52, 3. Okt. 2006 (CEST)
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London (Vereinigtes Königreich) / Bangkok (Thailand), 03.10.2006 – Der gestürzte thailändische Ministerpräsident Thaksin Shinawatra hat, wie die Bangkok Post heute in ihrer Onlineausgabe berichtete, aus seinem Londoner Exil per Fax gegenüber der Zentrale seiner Partei in Bangkok seinen Rücktritt vom Amt des Parteivorsitzenden erklärt. Thaksin war sowohl Gründer als auch die zentrale Leitfigur der Partei „Thai Rak Thai“ (TRT).

„Die veränderten Umstände haben mich veranlasst, die Zukunft für jeden, der die Partei liebt, zu erhalten. Deshalb verlasse ich die Führung der Partei“, schrieb Thaksin in einem handgeschriebenen Brief. Auch den anderen führenden Mitgliedern empfahl er den Rücktritt von ihren Funktionen, um den Weg für die Wahl eines neuen Parteipräsidiums freizumachen.

Die Schuld am politischen Zwist im Land, der schließlich zu dem Militärcoup geführt hatte, gab Thaksin seinen Gegnern in der „Volksallianz für Demokratie“.

Am gestrigen Montag folgten über hundert hohe Funktionäre dem Schritt Thaksins und traten von ihren Ämtern zurück beziehungsweise verließen die Partei. Darunter waren auch zahlreiche ehemalige Minister. Der Militärrat, der nach der neuen Übergangsverfassung die Sicherheit des Landes kontrolliert, hatte angekündigt, Mitglieder aufgelöster Parteien würden ein fünfjähriges politisches Betätigungsverbot erhalten. Die zurückgetretenen Funktionäre der Partei erhoffen sich von ihrem Schritt, dass der Kelch des Parteiverbots an Thai Rak Thai vorbeigehen möge.

Ein Politikwissenschaftler von der Chulalongkorn-Universität, Surichai Wankaew, zeigte sich nicht überrascht von dem Exodus der TRT. Die 1999 von Thaksin gegründete Partei habe immer den Charakter einer ad-hoc-Partei gehabt. Er fügte hinzu, Demokratie könne kaum in einer Partei praktiziert werden, in der eine einzige Person die Entscheidungen treffe.

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Quellen