Singapur: 25-jähriger Australier soll wegen Drogenschmuggels hingerichtet werden

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Singapur / Melbourne (Australien), 02.11.2005 – Wird der 25-jährige Van Tuong Nguyen diesen Freitag offiziell gehängt? Singapurs Präsident Sellapan Rama Nathan hatte am 21. Oktober das letzte Gnadengesuch des Australiers vietnamesischer Abstammung abgelehnt, nachdem ein Gericht ihn am 20. März dieses Jahres zum Tod verurteilte. Laut der Verfassung von Singapur ist es durchaus möglich, einen zum Tode Verurteilten zu verschonen, wenn er der Polizei hilft, eventuelle Hintermänner zu verhaften. Die australischen Behörden haben nach der Verhaftung Ermittlungen angestellt und versucht, die Regierung in Singapur von der Strafe abzubringen - bisher ohne Erfolg.

Der junge Mann wurde im Dezember 2002 mit fast 400 Gramm Heroin auf dem Singapore Changi Airport festgenommen, als er von Kambodscha auf dem Weg zurück nach Australien war. Nun muss er die Todesstrafe fürchten. Er gab an die Drogen zu schmuggeln, um seinem verschuldeten Zwillingsbruder zu helfen. Nguyen Tuong Van ist seit 1993 wieder der erste australische Staatsangehörige, der wegen Vergehen in dem asiatischen Stadtstaat hingerichtet werden soll. Seit 1991 wurden über 400 Menschen hingerichtet, größtenteils wegen Drogendelikten. Mengen ab 15 Gramm der Droge werden gewöhnlich mit dem Tod bestraft, wie es das Gesetz „Misuse of Drugs Act“ empfiehlt. Erst im Frühjahr diese Jahres kam es in der Öffentlichkeit von Singapur zu Diskussionen, als Shanmugam Murugesu wegen Besitzes von mindestens einem Kilogramm Cannabis hingerichtet werden sollte. Am 15. Mai wurde das Urteil ungeachtet der Proteste vollstreckt. Hinrichtungen finden in Singapur im Allgemeinen freitags statt.

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Quellen