Potsdam: Verdächtige des Überfalls vom Ostersonntag bestreiten die Tat

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Artikelstatus: Fertig 06:45, 23. Apr. 2006 (CEST)
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Karlsruhe / Potsdam (Deutschland), 23.04.2006 – Am vergangenen Donnerstag, dem 20. April, wurden in Potsdam zwei Männer festgenommen, die die Täter bei dem Mordversuch an einem Deutschen äthiopischer Herkunft vom Ostersonntagmorgen gewesen sein sollen. Die Männer sind 29 und 30 Jahre alt und wurden in der Nacht von Donnerstag auf Freitag von der Polizei verhört, bevor sie am Freitagvormittag nach Karlsruhe gebracht wurden. Wie eine Sprecherin der Generalbundesanwaltschaft mitteilte, sollten sie am Nachmittag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden. Die beiden Männer bestreiten nach wie vor, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Sie verwiesen beide auf ein Alibi.

Hinweise von Augenzeugen hatten zur Ergreifung der beiden Männer geführt. Weiterhin hat einer der vermutlich an der Tat beteiligten Männer eine ziemlich hohe Stimme, wie sie bei einer Aufnahme auf der Mailbox der Frau des Opfers mitgeschnitten wurde. Der Überfallene hatte seine Frau während der Tat mit dem Handy angerufen. Blutspuren der Täter wurden an einer Flasche in der Nähe des Tatorts gefunden, wie durch einen DNA-Abgleich festgestellt wurde. Auch sollen die beiden Männer eine rechtsradikale Gesinnung haben.

Der Deutsch-Äthiopier war am Ostersonntag, dem 16. April, morgens von zwei Männern überfallen worden. Die Bundesanwaltschaft bestätigt die Schwere des Überfalls: „Die Täter ließen erst von ihrem Opfer ab, als dieses reglos mit stark blutenden Kopfverletzungen am Boden lag.“ Das Verfahren wird von Karlsruhe betreut, weil Gefahr für die innere Sicherheit bestehe. Der 37-jährige Überfallene bekam durch den Überfall ein Schädel-Hirn-Trauma, ist noch nicht vernehmungsfähig und schwebt weiterhin in Lebensgefahr.

Das Opfer lebt seit fast 20 Jahren in Deutschland und arbeitet in der Abteilung „Technik im Gartenbau“ des Leibniz-Instituts für Agrartechnik in Potsdam-Bornim, wo es in Kürze seine Dissertation abschließen wollte.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat den Angriff scharf verurteilt: DFG-Präsident Ernst-Ludwig Winnacker äußerte sich am Freitag in Bonn dahingehend, dass man Angriffe auf die Bemühungen, Wissenschaftler aus aller Welt nach Deutschland zu holen, nicht zulassen werde.

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Quellen