Pakistanische Stammesangehörige protestierten gegen Militärschlag auf Koranschule

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Artikelstatus: Fertig 22:48, 31. Okt. 2006 (CET)
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Khar (Pakistan), 31.10.2006 – Nach dem gestrigen Angriff der pakistanischen Luftwaffe auf eine Koranschule in einer Grenzprovinz zu Afghanistan, die nach offiziellen pakistanischen Angaben „für Terroraktivitäten und als Trainingscamp“ genutzt wurde, kam es heute in Khar, der größten Stadt im Bezirk Bajaur dieser Stammesregion, zu Massenprotesten gegen die pakistanische Regierung und die USA. 80 Menschen waren gestern laut Pressemeldungen bei dem Angriff ums Leben gekommen. Die USA sollen mit geheimdienstlichen Informationen an der Vorbereitung der Militäraktion beteiligt gewesen sein. Ein pakistanischer Militärsprecher erklärte, US-Militäreinheiten hätten nicht an dem Angriff teilgenommen. Der US-Sender ABC News hatte gemeldet, bei der Zerstörung der Koranschule sei eine Predator-Drohne der US-Armee benutzt worden. An den Protestaktionen sollen sich nach Pressemeldungen zwischen zehn- und zwanzigtausend Menschen beteiligt haben.

Während der Staatschef Pakistans, General Pervez Musharraf, die Militäraktion mit den Worten verteidigte: „Sie waren alle Militante. Sie durchliefen dort militärisches Training“, sprach der Chef eines islamischen Oppositionsbündnisses, Maulana Fazlur Rehman, von einem „unverzeihlichen Verbrechen“. Demonstranten behaupteten, bei dem Angriff seien unschuldige Schüler und Lehrer getötet worden. „Wir werden Rache nehmen für das Blut unserer Märtyrer“, erklärte der Geistliche Maulana Roohul Amin. „Unser Heiliger Krieg geht weiter, und mit Gottes Willen werden wir die Amerikaner und Briten aus Afghanistan vertreiben“, erklärte Maulana Faqir Mohammad, ein Prediger, der als talibanfreundlich eingeschätzt wird.

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Quellen