Neue Spuren: Wer ermordete John F. Kennedy?

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Artikelstatus: Fertig 07:34, 25. Mai 2007 (CEST)
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Lee Harvey Oswald nach seiner Verhaftung
John F. Kennedy am 11. Juli 1963

Dallas (Vereinigte Staaten), 25.05.2007 – Im Fall des am 22. November 1963 in Dallas ermordeten US-Präsidenten John Fitzgerald Kennedy sind neue Spuren aufgetaucht, die darauf hinweisen, dass Lee Harvey Oswald nicht zweifelsfrei der einzige Todesschütze war. Ob ein weiterer Schütze beteiligt war, soll nun mit forensischen Methoden aufgeklärt werden.

Die am Tatort gefundenen Überreste könnten nach Berichten eines Forscherteams von mindestens drei Kugeln stammen. Bislang war davon ausgegangen worden, dass Kennedy nur von zwei Kugeln getroffen wurde, eine weitere hatte ihn verfehlt.

Methoden, die in der Untersuchung angewandt wurden, könnten modernen Untersuchungen nicht standhalten, so die Forscher. Die damaligen Ergebnisse hatten einen zweiten Attentäter ausgeschlossen. Auch die Annahme, dass Oswald der alleinige Täter war, beruhte auf einer falschen Annahme über abgefeuerte Gewehrkugeln, die davon ausging, dass jede unverwechselbar sei. Tatsächlich hätten sich die Geschosse jedoch nicht unterscheiden lassen, so die Forscher.

Die Beteiligung eines weiteren Täters sei wahrscheinlich, wenn „die Splitter von drei oder mehr verschiedenen Kugeln stammen, [...] weil eine weitere Kugel nicht dem Hauptverdächtigen Oswald zugeschrieben werden kann“, so das Team.

An den bei Kennedy gefundenen Splittern konnte keine Untersuchung durch die Forscher vorgenommen werden, da sonst Spuren unwiederbringlich verlorengegangen wären. Eine neue wissenschaftliche Untersuchung der Fragmente sei jedoch geboten. Die Forscher benutzten für ihre Experimente etwa 30 Kugeln des gleichen Typs, die vom Hersteller im gleichen Zeitraum hergestellt wurden. Eines der Fragmente des Teams erwies sich als identisch mit einer Kugel, die Kennedy getroffen hatte.

Lee Harvey Oswald, der sich bis zuletzt als Unschuldiger sah, wurde auf dem Weg zu einer Vernehmung zwei Tage nach der Tat von dem Nachtklubbesitzer Jacob Rubenstein erschossen.

Das Forscherteam

William Tobin, der bereits an den Untersuchungen zu dem Bombenanschlag in Oklahoma City 1995 und anderen spektakulären Fällen beteiligt war, arbeitete in dem Forscherteam mit. Er hatte bereits früher nach seiner Pensionierung die damalige chemische Analyse von Geschossen kritisiert und seine Kritik durch Studien belegt, wodurch das FBI seit 2003 die Methode nicht mehr anwendet.

Auch Statistik-Professor Cliff Spiegelmann von der A&M University in Texas sowie der Chemiker William James wirkten an den Untersuchungen mit. Über das Internet-Auktionshaus eBay gelangten die Forscher an die dort als Sammlerstück angebotenen Kugeln. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Annals of Applied Statistics“ veröffentlicht.

Quellen