Nach tagelangen Straßenkämpfen beruhigt sich die Lage in Bangkok

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Veröffentlicht: 18:38, 14. Apr. 2009 (CEST)
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Bangkok (Thailand), 14.04.2009 – Anführer der wegen der Farbe ihrer Oberbekleidung so genannten Rothemden, die in den letzten Tagen Straßenunruhen in Bangkok verursacht hatten, forderten ihre Anhänger heute auf, den Widerstand gegen die Regierung vorerst aufzugeben und nach Hause zu fahren. Zuvor hatten tausende Soldaten die verbliebenen rund 2.000 Anhänger (laut Armeeangaben) des gestürzten ehemaligen thailändischen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra auf einem Gelände im Regierungsviertel eingekesselt und die Demonstranten aufgefordert das Gelände zu verlassen.

Einer der Anführer der „Vereinigten Front für Demokratie gegen Diktatur“ (UDD), Jatuporn Phromphan, sagte, man wolle weitere Todesopfer vermeiden. Am Montag waren bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Regierungsgegnern und Sicherheitskräften zwei Menschen getötet und 123 verletzt worden. Auch an anderen kritischen Punkten der Stadt, wo Straßenkreuzungen und Plätze von Demonstranten blockiert worden waren, sei die Lage inzwischen unter der Kontrolle der Sicherheitsorgane, sagte ein Armeesprecher.

Zwei UDD-Führer, Veera Musikhapong and Suporn Uttawong, ergaben sich nach der Ankündigung zur Auflösung der Proteste nach Angaben der Bangkok Post der Polizei. Ein anderer UDD-Führer, Arisman Pongruangpong, war bereits am Samstag nach der Erstürmung des Hotels in Pattaya, in dem das ASEAN-Gipfeltreffen führender asiatischer Politiker stattfinden sollte, verhaftet worden.

Die Kernforderung der Demonstranten war die nach dem Rücktritt des Ministerpräsidenten Abhisit Vejjajiva und Neuwahlen. Beide Forderungen lehnt Abhisit zum gegenwärtigen Zeitpunkt weiterhin ab. „Bei einer Auflösung des Parlaments gilt meine größte Sorge der Verhinderung von Gewalt, die wir bei wahlkämpfenden Parteien erlebt haben“, sagte Abhisit. Die vergangene Woche war im ganzen Land, vor allem aber in Bangkok durch Massenproteste der UDD-Anhänger gekennzeichnet gewesen. Von einem unbekannten Ort im Ausland hatte der bei dem Militärcoup vom September 2006 gestürzte ehemalige Ministerpräsident Thaksin seine Anhänger per Videobotschaft mobilisiert. Am Wochenende waren die Proteste dann in Straßenschlachten in der Hauptstadt Bangkok ausgeartet, worauf die Regierung mit der Verhängung des Ausnahmezustandes reagiert hatte.

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Quellen