Mindestens 70 Tote bei schwerem Zugunglück in China

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Veröffentlicht: 22:26, 28. Apr. 2008 (CEST)
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Lage der Provinz Shandong

Peking (China), 28.04.2008 – Bei einem schweren Zugunglück in der ostchinesischen Provinz Shandong wurden 70 Reisende getötet und 416 weitere verletzt. 70 Personen befinden sich nach den Angaben von Xinhua noch in kritischem Zustand. Zu dem Unfall war es gekommen, als ein Schnellzug von Peking nach Qingdao entgleiste. Auf die aus den Schienen geworfenen Waggons prallte ein entgegenkommender Zug von Yantai nach Xuzhou, der teilweise ebenfalls entgleiste.

Um 4:41 Uhr Ortszeit war Zug T195 etwa 70 Kilometer östlich von Jinan aus Peking kommend entgleist, wobei neun Waggons in einen Graben rutschten.

Der stellvertretende Ministerpräsident Zhang Dejiang und Eisenbahnminister Liu Zhijun sind an den Ort des Unglücks geeilt, um die Rettungsmaßnahmen zu leiten. Der Chef der Eisenbahnverwaltung und der Parteisekretär der Provinz wurden unverzüglich abgesetzt.

Erst im Januar hatte sich in derselben Provinz ein Unfall ereignet, bei dem ein Schnellzug in eine Gruppe Eisenbahnarbeiter gefahren war. Dabei waren 18 Arbeiter getötet und neun weitere verletzt worden.

Wie Xinhua berichtete, haben die Ermittlungsbehörden einen terroristischen Hintergrund ausgeschlossen und machen menschliches Versagen für das Unglück verantwortlich. Die Nachrichtenagentur machte keine Angaben über die Gesamtzahl der Reisenden.

Obwohl Eisenbahnunglücke in China häufig sind, soll es sich um den folgenschwersten Eisenbahnunfall seit 1997 handeln. Die chinesischen Eisenbahnen befördern jährlich etwa 1,36 Milliarden Passagiere.

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Quellen