Le Pen und Poutou nehmen letzte Hürde vor Kandidatur

aus Wikinews, einem freien Wiki für Nachrichten
Veröffentlicht: 21:41, 13. Mär. 2012 (CET)
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen.

Paris (Frankreich), 13.03.2012 – Kurz vor der Frist zur Einreichung von 500 Unterschriften von Mandatsträgern beim Conseil Constitutionnel, dem französischen Verfassungsgericht, haben die Präsidentschaftskandidaten Marine Le Pen vom rechtsextremen Front National und Philippe Poutou von der linksradikalen Gruppierung NPA (Nouveau Parti anticapitaliste, deutsch: Neue Antikapitalistische Partei) bekannt gegeben, dass es ihnen gelungen ist, diese letzte Hürde zu nehmen.

Marine Le Pen (FN)
Philippe Poutou (NPA)

Die in Umfragen stets mit 16 bis 20 Prozent gehandelte Le Pen musste bis zuletzt fürchten, dass zu viele Mandatsträger die Folgen der Veröffentlichung ihrer Unterstützung fürchten, um über die erforderliche Marke von 500 zu kommen (Wikinews berichtete). Wegen des Mehrheitswahlrechts und der Zusammensetzung des Kreises der hier infrage kommenden Mandatsträger (z.B. Bürgermeister, Präfekte, Mitglieder der beiden Kammern des nationalen Parlaments) mussten beide Kandidaten mangels parteieigener Berechtigter nämlich vor allem bei den Vertretern der anderen Parteien darum bitten, ihnen eine Kandidatur zu ermöglichen.

Philippe Poutou dürfte keine große Rolle spielen. Ihm werden unter fünf Prozent der Wählerstimmen vorhergesagt. Dasselbe gilt für die grüne Kandidatin Eva Joly. Deren Kampagne erscheint unglücklich zu verlaufen, da ihre Partei eigentlich weit höhere Zustimmungsraten erzielt als sie selbst. Sie hat auch nicht alle Multiplikatoren ihrer Partei hinter sich; der in Frankreich legendäre Daniel Cohn-Bendit ist mit seinem Begehren gescheitert, die Parteiführung und die Präsidentschaftskandidatur zu übernehmen, und Beobachter bescheinigen ihm nicht gerade, ein guter Verlierer zu sein. Dass Joly gebürtige Norwegerin ist, was man ihrem Akzent auch anhört, wurde von den Kommunikationsstrategen einiger anderer Parteien genüsslich ausgebreitet, zumal die Gegner der Grünen diese ohnehin naserümpfend als eine eher deutsche als französische Partei wahrnehmen.



Themenverwandte Artikel[Bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten]