Kashmir: Indischer Armeechef sagt "Kein neuer Kargil-Krieg"

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Veröffentlicht: 9:57 10. Oktober 2013 (CEST)
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General Bikram Singh

Srinagar (Kashmir), 10.10.2013 – Am Dienstag, den 8. Oktober, beendete die indische Armee eine 14 Tage lang dauernde Operation im Bereich der indisch-pakistanischen Line of Control (LoC), der de-facto-Grenze zwischen den beiden Ländern. Eine Gruppe von 30 bis 40 bewaffneten Kämpfern hatte die Linie zu von Indien kontrolliertem Gebiet hin überschritten und sich wiederholt Feuergefechte mit indischen Truppen geliefert. Dabei wurden, wie jetzt bekannt wurde, insgesamt acht der eingedrungenen Kämpfer getötet. Indische Medien hatten diese Auseinandersetzung, die die längste bewaffnete Auseinandersetzung in der Region Kashmir seit zehn Jahren war, bereits mit dem Kargil-Krieg verglichen, ein Vergleich, dem der Chef der indischen Armee General Bikram Singh energisch widersprach. Berichte, denen zufolge ein Dorf in der Nähe der Kontrolllinie oder Armeeposten von den Eindringlingen in dem abgelegenen und nur schwer zugänglichen Gebiet besetzt worden wären, wurden dementiert. Omar Abdullah, Chief Minister von Jammu und Kashmir, beschuldigte die Medien, sie hätten die Situation zu einem neuen Kargil-Krieg aufgebaut, dies wäre weder von Seiten der Regierung noch der Armee jemals so dargestellt worden. Die Infiltration von militanten Kämpfern nannte er nicht neu und eine fortlaufende Erscheinung. Die Zahl der eingedrungenen Kämpfer sei jetzt nur größer geworden, da es schwieriger geworden sei, die Kontrollinie zu überschreiten, und dementsprechend größere Gruppen mehr Aussicht darauf hätten, auch nur wenige Personen einzuschleusen. Einzelheiten der Operation wollte er nicht kommentieren, da dies eine Angelegenheit allein im Verantwortungsbereich der Armee gewesen sei.

Die Armee präsentierte eine große Sammlung an Waffen und anderen Ausrüstungsgegenständen, die von den Kämpfern zurückgelassen wurden, und schätzte, dass die mitgeführten Lebensmittelvorräte für etwa einen Monat ausgereicht hätten. Die aktuelle Operation der indischen Armee wurde beendet, doch soll die Lage weiterhin sehr genau beobachtet werden, da man bis zum Einbruch des Winters mit weiteren Übertritten von militanten Kämpfern rechne, wurde dazu aus Kreisen der Armee bekannt gegeben.

Während die indische Seite behauptete, sie habe eindeutige Beweise in Form von Ausweisen und Briefen, dass die pakistanische Armee die Kämpfer unterstüzt habe, wurde eine Beteiligung Pakistans an diesen Vorgängen von dessen Hochkommissar in Neu-Delhi strikt zurückgewiesen.

Die Kämpfe der letzten Wochen spielten sich auch ab, während sich der indische Ministerpräsident Manmohan Singh und der pakistanische Ministerpräsident Nawaz Sharif in New York zu einem Gespräch trafen, in dem es grundsätzlich um derartige Zwischenfälle ging, die immer wieder für Spannungen zwischen beiden Ländern sorgen. Omar Abdullah, der Chief Minister der Region Jammu und Kashmir, nahm auf dieses Gespräch jetzt Bezug, als er sagte, Gespräche über derartige Vorfälle seien der einzige Weg um zu einer Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden Ländern zu kommen, die, da stimmte er Singh und Sharif zu, dies bisher verhinderten. Er forderte Pakistan auf, die Grenzverletzungen zu beenden.


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