Japanische Wissenschaftler befürchten deutlich mehr Tote durch Vogelgrippe

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Marburg (Deutschland) / Tōkyō (Japan), 24.11.2005 – Der japanische Virusforscher Masato Tashiro hat bei einer medizinischen Fachtagung in Marburg am vergangenen Wochenende von neuesten Erkenntnissen bezüglich der Vogelgrippe in Asien berichtet. Tashiro kam vor wenigen Tagen von einer Reise aus China zurück. Dort hatte er sich im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Überblick über die derzeitige Situation verschafft.

Die Tagung war mit hochrangigen Wissenschaftlern besetzt. Teilnehmer waren unter anderem Professor Hans-Dieter Klenk. Klenk ist an der Marburger Philipps-Universität geschäftsführender Direktor des Instituts für Virologie. Ebenso nahm unter anderem der anerkannte Virologe Dr. Stephan Becker teil.

Tashiro berichtete in Marburg von mindestens sieben Personen, bei denen die Übertragung des Vogelgrippevirus möglicherweise nicht vom Tier aus erfolgte, sondern von Mensch zu Mensch. Die WHO wollte mit ihrem Auftrag an Tashiro überprüfen, ob ihre Annahme richtig sei, dass die Anzahl der betroffenen Personen in China höher sei als von den chinesischen Behörden öffentlich zugegeben wurde. China hatte bis zum Besuch von Tashiro immer nur von drei Vogelgrippe-Toten gesprochen.

Die sieben Personen gehörten zu der Gruppe von rund 300 Toten, die aufgrund des Vogelgrippe-Virus gestorben waren. Weltweit sind bei der WHO insgesamt nur 67 Vogelgrippe-Tote gemeldet worden.

Klenk sieht den Bericht von Tashiro kritisch. Seine Meinung zu den Ergebnissen des Japaners: „Es ist sehr schwer, das genau zu überprüfen.“ Wegen der politischen Lage in China musste sich Tashiro bei seinen Ermittlungen auf einen Informanten berufen, der nicht benannt werden durfte. Klenks Kollege, Dr. Stephan Becker sagte: „Man kann aus dem Bericht nicht schließen, dass eine Pandemie unmittelbar bevorsteht.“

Nicht nur Klenk und Becker reagierten auf den Bericht Tashiros mit Vorsicht, auch andere Wissenschaftler äußerten Bedenken. Letztendlich sei es nicht erwiesen, dass die Übertragung tatsächlich von einem Menschen zum anderen erfolgt ist. Allerdings ist allen Wissenschaftlern klar, dass die Gefahr einer Pandemie besteht, wenn die Aussagen Tashiros zutreffen sollten.

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Quellen