Israel droht mit „überproportionaler Reaktion“ auf neuerlichen Raketenbeschuss

aus Wikinews, einem freien Wiki für Nachrichten
Veröffentlicht: 20:22, 1. Feb. 2009 (CET)
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen.
Raketenreichweiten vom Gazastreifen auf israelisches Gebiet

Askalon / Tel Aviv (Israel), 01.02.2009 – Am frühen Sonntagmorgen schlugen laut dem israelischen Nachrichtenportal haaretz.com erneut vier Raketen sowie Mörser-Granaten in der Negev-Region im Süden Israels ein, die von militanten Palästinensern aus dem Gazastreifen abgefeuert worden waren. Zwei israelische Soldaten wurden durch Schrapnell der Mörsergranaten leicht verletzt. Es gibt bisher keine Hinweise auf Schäden oder Verletzte durch die Raketeneinschläge, die überwiegend auf freiem Feld niedergingen. Eine der Raketen ging nach Angaben von Haaretz zwischen zwei Kindergärten nieder. Am Samstagmorgen war eine Grad-Rakete sowjetischer Bauart südlich von Askalon niedergegangen. Die Verantwortung für die Raketenangriffe übernahm eine Gruppierung der al-Aqsa-Brigaden, einem bewaffneten Zweig der Fatah.

Nach der wöchentlichen Sitzung des israelischen Kabinetts erklärte Ministerpräsident Ehud Olmert, Israel werde auf den neuerlichen Raketenbeschuss mit einer „harten und überproportionalen Reaktion“ antworten. Die israelische Armeeführung sei mit der Vorbereitung einer entsprechenden Militäraktion beauftragt worden. „Wir werden den Terroristen keine Vorwarnung geben, wie wir antworten werden, wo und wie es geschehen wird“, sagte Olmert.

Beobachter rechnen mit der Möglichkeit, dass der wieder aufgenommene Raketenbeschuss auf Israel nach der Verkündung des Waffenstillstandes nach dem Ende der Operation Gegossenes Blei und die israelische Reaktion darauf, den Ausgang der israelischen Parlamentswahlen am 10. Februar beeinflussen könnten. Laut Umfragen liegt der gegenwärtige Oppositionsführer und ehemalige Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zurzeit in der Wählergunst vorne. Netanjahu vertritt eine harte Linie gegenüber der Hamas.

In den vergangenen acht Jahren waren 18 Menschen in Israel Opfer palästinensischer Raketenangriffe aus dem Gazastreifen geworden. Diese Raketenangriffe waren ein wesentlicher Grund der israelischen Militäroperation Gegossenes Blei um die Jahreswende 2008/2009.

Themenverwandte Artikel

Quellen