Fußballskandal Italien: Weit reichende Strafen von Untersuchungsrichter gefordert

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Artikelstatus: Fertig 14:33, 7. Jul. 2006 (CEST)
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Rom (Italien), 07.07.2006 – Am dritten Tag des Prozesses um den Manipulationsskandal in der Serie A des italienischen Profifußballs hat sich am Dienstag der Untersuchungsrichter Stefano Palazzi zu dem von ihm geforderten Strafmaß geäußert.

Er fordert den Zwangsabstieg für den (noch) amtierenden Meister Juventus Turin, den „Berlusconi-Club“ AC Mailand, den Hauptstadt-Club Lazio und für den AC Florenz.

Zwangsabstiege und Punktabzüge: Juventus soll in die 3. Liga (Serie C) absteigen und sechs Punkte abgezogen bekommen. Juventus-Ex-Sportdirektor Moggi gilt als Drahtzieher des Skandals. Der Club des Ex-Ministerpräsidenten Berlusconi, AC Mailand, soll in die 2. Liga (Serie B) absteigen und drei Punkte abgezogen bekommen. Lazio Rom und der AC Florenz sollen jeweils in die Serie B absteigen und je 15 Minuspunkte erhalten.

Strafen bzw. Suspendierungen: Auch die Hauptakteure des Skandals sollen bestraft werden. Für den mutmaßlichen Drahtzieher und Juventus-Ex-Sportdirektor Moggi wie auch für den ehemaligen Verbandschef Franco Carraro fordert der Untersuchungsrichter jeweils eine Geldstrafe von 20.000 Euro (für jedes der vier Vergehen 5.000 Euro) und eine Suspendierung von fünf Jahren.

Auch einige andere Beteiligte sollen bestraft werden, so zum Beispiel der ehemalige Juventus-Geschäftsführer Antonio Giraudi, Lazio-Klubchef Claudio Lotito, Fiortentina-Boss Diego Della Valle und dessen Bruder Andrea sowie Milan-Manager Leonardo Meani. Für sie fordert Untersuchungsrichter Stefano Palazzi ebenfalls fünfjährige Sperren. Einem Schiedsrichter und zwei Schiedsrichter-Koordinatoren drohen ebenfalls längere Sperren.

Reaktionen: Die Aktienkurse der italienischen Vereine brachen als Reaktion auf die Forderungen Palazzis ein. Allerdings umfasste dies nicht nur die Vereine, die in den Skandal verwickelt sind. Die Aktien von Juventus und Lazio wurden zeitweise vom Handel ausgesetzt.

Quellen