Flughafen-Mitarbeiter in Frankfurt streiken: Verspätungen und Ausfälle absehbar

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Veröffentlicht: 17:33, 15. Feb. 2012 (CET)
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Flughafen Frankfurt - Anzeigetafel im Terminal 1

Frankfurt am Main (Deutschland), 15.02.2012 – Am morgigen Donnerstag könnte es am Frankfurter Flughafen zu massiven Verspätungen kommen: Die dortigen Flugfeld-Kontrolleure wollen von 15 bis 22 Uhr streiken, teilte die Gewerkschaft GdF (Gewerkschaft der Flugsicherung) mit.

Verantwortlich seien vergebliche Tarifverhandlungen mit dem Flughafenbetreiber Fraport. Ein Schlichtungsversuch durch den früheren Hamburger Bürgermeister Ole von Beust (CDU) scheiterte an Fraport. Etwa 200 Vorfeld-Kontrolleure, Verkehrsdisponenten und Flugzeug-Einweiser beteiligen sich an dem Streik. „Wir gehen davon aus, dass der Flugverkehr massiv beeinträchtigt wird'“, so GdF-Tarifvorstand Markus Siebers. Die streikenden Arbeiter seien schwer zu ersetzen.

Seit der Eröffnung einer vierten Landebahn auf Deutschlands größtem Flughafen sei die Arbeit anspruchsvoller geworden, die Entlohnung habe sich dem nicht angepasst. Die Arbeiter fordern bessere Löhne und Arbeitsbedingungen. Insbesondere sollen die Gehälter der Frankfurter Flugkoordinatoren in den nächsten Jahren auf das Niveau ihrer Münchener Kollegen angepasst werden. Fraport kritisierte die Forderungen als "extrem hoch". In einer Pressemitteilung sagte Herbert Mai, Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor der Fraport AG: „Die Streikandrohung ist aus unserer Sicht absolut nicht nachvollziehbar. Wer ohne nennenswertes Entgegenkommen auf hohen zweistelligen Forderungen, die insgesamt Anpassungen bei Gehalt, Arbeitszeit und Sonderleistungen zwischen 50 und bis zu 70 Prozent beinhalten, im Wesentlichen beharrt, der handelt unverantwortlich“

Die Lufthansa reagierte auf den Streik mit der Forderung von strengeren gesetzlichen Regeln für kleinere Gewerkschaften in der Verkehrsinfrastruktur. Sie hält den geplanten siebenstündigen Streik für unangemessen. Der Tarifkonflikt einer kleinen Gruppe werde auf dem Rücken der Lufthansa-Passagiere ausgetragen.

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Quellen[Bearbeiten]