Ex-General Sanchez nennt die US-Irak-Strategie einen „Albtraum“

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Veröffentlicht: 23:58, 13. Okt. 2007 (CEST)
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Arlington County (Vereinigte Staaten), 13.10.2007 – Der ehemalige Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte im Irak zwischen 2003 und 2004, Ricardo S. Sánchez, hat die militärisch-strategische Führung des Irakkrieges durch die US-Administration in ungewöhnlich scharfer Form als „inkompetent“ bezeichnet. Den Irakkrieg nannte der General einen „Albtraum“ ohne ein erkennbares Ende. Nach einer mehr als vierjährigen Kriegführung im Irak seien keine Fortschritte erkennbar. Es würden keine Anstrengungen unternommen, um eine siegreiche Strategie in diesem Konflikt zu entwickeln. Die politische Führung halte nach wie vor an der Vorstellung fest, ein Sieg sei allein durch militärische Mittel möglich. Ständige Änderungen der militärischen Strategie würden nicht zum Erfolg führen. Das Beste, das so zu erreichen sei, sei die Vermeidung einer Niederlage.

Sánchez sprach vor einer jährlich stattfindenden Zusammenkunft von Militärberichterstattern und Herausgebern in Arlington (Virginia). Bereits im September hatte Sánchez von Veteranen stehende Ovationen erhalten, als er als Ursache für die Probleme des Landes mit dem Irak eine „Krise der politischen Führung“ [der USA] ausmachte.

Sánchez war nach der Aufdeckung des Skandals von Abu-Ghuraib aus der aktiven militärischen Führung ausgeschieden. Ihm wurde jedoch keine persönliche Verantwortung für die Vorgänge in dem Gefängnis der US-Streitkräfte im Irak vorgeworfen.

Sánchez' Kritik reiht sich ein in eine Reihe kritischer Äußerungen anderer führender US-Militärs, die sich jedoch hauptsächlich auf die Amtsführung durch den ehemaligen Verteidigungsminister Donald Rumsfeld bezogen. Sánchez zielte in seiner Kritik jedoch in ungewöhnlicher Breite auf die gesamte politische Führungsebene.

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Quellen