Europa bereitet sich auf die Vogelgrippe vor

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Artikelstatus: Fertig 15:24, 26. Okt. 2005 (CEST)
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Brüssel (Belgien) / Bangkok (Thailand), 20.10.2005 – Am Donnerstag und Freitag beraten die EU-Gesundheitsminister mit der Europäischen Kommission über das weitere Vorgehen gegen die Ausbreitung der Vogelgrippe. Mehrere europäische Länder haben wegen der Gefahr einer Virusinfektion durch den Vogelgrippevirus H5N1 eine Stallpflicht für Geflügel angeordnet. Außerdem erweiterte die EU ihr Importverbot für Geflügel und Federn aus Russland; es gilt jetzt für ganz Russland. Der Verdacht auf Vogelgrippe in Griechenland hat sich bisher jedoch nicht bestätigt.

Nach Deutschland hat jetzt auch Österreich eine Stallpflicht bei der Geflügelhaltung erlassen. Wie die österreichische Regierung mitteilte, gelte der Stallzwang bis Ende Dezember. In Belgien gilt zwar auch eine Stallpflicht, allerdings nur für einen Umkreis von einem Kilometer um Feuchtgebiete. In den Niederlanden gilt ebenfalls eine flächendeckende Stallpflicht.

Das bisher nur für Sibirien geltende EU-Importverbot von Geflügel aus Russland wurde nach dem Auftreten weiterer infizierter Tiere in Tula, 220 Kilometer südlich von Moskau, auf das ganze Land ausgedehnt. Einige Regionen sind jedoch von diesem Einfuhrverbot ausgenommen: Dazu gehören unter anderem Kaliningrad, St. Petersburg, Karelia und Murmansk. Die Ukraine erließ ein totales Einfuhrverbot für Geflügel.

Die aus Griechenland gemeldeten Verdachtsfälle von aufgetretenen Infektionen mit der gefährlichen Virusvariante H5N1 konnten durch Laboruntersuchungen in dem für die EU arbeitenden Speziallabor in Großbritannien nicht bestätigt werden. „Wir sind derzeit nicht in der Lage, das Auftreten der Vogelgrippe in Griechenland zu bestätigen“, sagte eine EU-Sprecherin. Auch ein aus Baden-Württemberg gemeldeter Verdachtsfall hat sich nicht bestätigt.

Aus Ungarn wurde die Entwicklung eines neuen Impfstoffes gegen das Vogelgrippevirus berichtet.

Unterdessen wurde aus Thailand ein Todesfall gemeldet, der auf eine Infektion mit dem Vogelgrippevirus zurückgeführt wird. Der 48-jährige Mann aus der Provinz Kanchanaburi hatte ein krankes Huhn geschlachtet und anschließend verzehrt. Sein Sohn wird ebenfalls wegen des Verdachts einer Infektion mit dem Virus im Krankenhaus untersucht. Dieser Fall ist der dreizehnte aus Thailand bekannt gewordene Todesfall, der seit dem ersten Auftreten dieser Krankheit im Jahre 2003 durch das Vogelgrippevirus verursacht wurde. Zuletzt war im Oktober 2004 ein Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus aufgetreten. In Thailand herrscht erhöhte Alarmbereitschaft wegen der Vogelgrippe. 21 der 76 Provinzen Thailands stehen unter Quarantäne, verschärfte Kontrollen werden durchgeführt.

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Quellen