Deutschland: Muslime wehren sich gegen Aussagen der Evangelischen Kirche

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Artikelstatus: Fertig 08:51, 26. Mai 2007 (CEST)
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Köln (Deutschland), 26.05.2007 – Der im April 2007 gegründete Koordinierungsrat der Muslime (KRM) wehrt sich gegen Aussagen auf einem im November 2006 veröffentlichten Positionspapier der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die Klischees und Vorurteile ausnutzen sollen.

In dem Positionspapier wurde von der EKD die Frage nach dem Zusammenleben von Christen und Muslimen in Deutschland behandelt. In dem Papier seien Passagen zu lesen, nach denen es schien, als ob der islamische Glaube Ursache für Verachtung, Gewaltandrohung und Intoleranz sei, so die Aussage in einer neunseitigen Stellungnahme des KRM, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Eine Herangehensweise der EKD, die differenzierend und konkret sei, werde vermisst. Es werde vielmehr Wert darauf gelegt, Vorurteile kirchlich-offiziell zu bestätigen und evangelikale Klischees einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Glaubwürdigkeit der EKD-Vertreter, vor allem der Islambeauftragten, werde durch das Positionspapier in Frage gestellt. Das Papier benutze Verfassungsschutz-Sprache und diene nur der Angstmacherei. Die EKD wolle ein Stufenverhältnis zwischen dem Islam und dem Christentum herstellen, da sie Angst vor dem Verlust ihrer Privilegien habe, so ein Vorwurf des KRM, der nach eigenen Angaben einen Trialog zwischen Judentum, Islam und Christentum befürwortet.

Die Kirche bemängelte das islamische religiöse Gesetz „Scharia“ und die Benachteiligung von Frauen. In dem Papier forderte sie die Muslime auf, ihre Traditionen kritisch zu hinterfragen. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung kam kein Interview mit der EKD zu Stande, da diese erst das Gespräch am Mittwoch abwarten wolle. Dabei bezog er sich auf das für nächsten Mittwoch in der Mannheimer Moschee geplante Gespräch zwischen Muslimen und Christen. Der KRM hofft dabei auf „fruchtbare Gespräche“.

Der islamische Verband warnte davor, dass Scharfmacher die Situation ausnutzen könnten.

Quellen